37
“Cmälde
TeNden
J Manz
en her
6 tech.
© Wär,
ar an
m 1500
langt
ch in
aben,
.ıch um
a Ayf-
entaler
änstler
seiner
id
„ dass
Jahren
in der
zu be-
selbst
ad be-
nahme
ıs rein
Licht-
glich
de zu
‚erührt
Bisher hat man von den Malereien des Nürnberger Rat-
haussaales im wesentlichen nur die monumentalsten, die der
Nordwand, der Beachtung gewürdigt. Die alten Gemälde
der Ost- und der Südwand des Saales — die West-
wand enthält in der Hauptsache nur modernen Bilderschmuck
_— haben trotz ihrer Mannigfaltigkeit ausserhalb der localen
Geschichtsforschung kaum die Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Am ausführlichsten hat Mummenhoff über sie gehandelt. Er
ist der Ansicht, dass sie erst im Jahre 1613 gelegentlich der
Restauration der Nordwand, beziehentlich des ganzen Saales
neugeschaffen worden sind, und zwar von den Künstlern,
welche die letztere besorgt haben, von Weyer, Juvenel,
Harrich und Gärtner 9).
Gegenüber einer älteren Tradition, welche die Malereien
auf Gabriel Weyer allein zurückführt, beruft sich Mummenhoff
auf eine von ihm entdeckte grosse gemalte Inschrifttafel,
welche an der Ostwand links oben in der äussersten Ecke
über dem Durchzugbalken angebracht ist und in Verbindung
mit der Jahreszahl 1613 sowie unter der Bezeichnung „ME“
(Meister) die Namen und Vornamen der vier angegebenen
Künstler und ausserdem die Namen von drei Gesellen („GES“)
und vier Lehrjungen („Jungen“) nennt?). Da jede weitere
Erklärung auf der Inschrift fehlt, so sind wir vollauf berech-
tigt, dieselbe nicht bloss auf die malerische Decoration der
Ost- und Südwand, sondern auch auf die der Nordwand, über-
haupt auf die gesamte Saalrestauration von 1613 zu beziehen.
Für die Frage, ob die Ost- und Südwand damals ganz neu
bemalt wurden, ist sie meines Erachtens ganz ohne Bedeutung.
Bei deren Entscheidung muss zunächst der Stil der
Malereien befragt werden. Dieser spricht nun beim ersten
Blick für Mummenhoffs Anschauung, er ist in erster Linie
barock. Der barocke Charakter tritt aber nicht überall in
gleicher Ursprünglichkeit und Reinheit zu Tage. Nur in den
rein decorativen Malereien zeigt er sich an allen Wänden des
1) Mummenhoff a. a. O0. PP. 120—22.
2) a. a. O0, p. 121.