Nε.ν. α—sÜsb.
Kirche zu Sankt Jakob. Kleinere Kirchen, Kloͤster und Kapellen.
J. Augustiner Kirche und Kloster.
Die Kirche zu St. Jakob soll von einigen Ministerialen, welche sich bey
dem Hoflager des Kaisers Budolph in Nuͤrnberg aufgehalten, um
das Jahr 1283 erbauet worden seyn. Wenigstens sieht man noch ein Grab—
mahl eines gewissen Herrn Ulrichs von Sulzbuͤrg vom Jahr 1286 in der⸗
felben. Sie stund daͤmahls, als sich die Stadt beym weissen Thurm endig⸗
le, ausser derselben. In dieser Kirche wurden A. 1300 die beiden Soͤhne
des Burggrafens, Johann und Sigmund, unter dem Altar begraben,
—R daselbst vor der Stadt
wohnten, erschlagen worden, weil ihre Jagdhunde ein Kind zerrissen hat—
en! Diun den Emporkirchen wurden bis 1598 die Schilder der deutschen Or—
dens⸗Ritter aufgehangen, wann sie in den Orden traten. Der erste evange⸗
lische Gottesdienst ward 1524 in dieser Kirche gehalten. A. 1013, Sonn⸗
bends den 26 September, fieng man an das erstemal Beicht zu hoͤren,
und Tags darauf das heil. Abendmahl auszutheilen. Dann geschahe sol⸗
ches alle halbe Faͤhre, biß 1032 die · Anordnung gemacht ward, daß es, wie
in den andern Kirchen, alle Sonn-und Feyertage geschehen follte. Seit
eben diesem Jahr wird auf Veranstalten Gustav Adoiphs, Koͤnigs von
Schweden, aile Sonn⸗ und Feyertage eine Fruͤhpredigt in dieser Kirche ge⸗
halten, da sonst nur Mittags n diesen Tagen darin gepredigt worden
war. Statt der Mittagspredigt wird seit 1718 eine Mittags⸗Vesperpredigl
von dem zeitigen Senior gehalten, ——
Bey dem Tinuge Gustav Adolphs in unsre Stadt 1632 ward der hoͤlzerne
Gang, welcher von der Eisabethen Kapelle in die Jakober Kirche gegangen
und auf steinernen Saͤulen gestanden, abgebrochen. In eben diesem Jahre
gieng in dieser Kirche eine merkwuͤrdige Handlung vor. Bekanntlich muͤs⸗
sen aͤlle Nuͤrnbergische Geistliche die Ordination zu Altdorf von der dasigen
—— erhalten. A. i633 aber haͤben die Aitdorfischen Theo⸗
— M. Christoph Alt⸗
hofer, die sich in unsrer Stadt wegen der damaligen kriegerischen Unruhen
aufhielten, am 16 September, als am XVI. Sonntag nach Trinitatis, in
der Kirche zu St. Fakob eine Ordination verrichtet. Der Ordinand war
ein Ziakonus an dieser Kirche, M. Johann Vikolai, genannt Schramm,
vorher Schulkollege bey St. Sebald. — Diese Kirche hatte
seit 1032: Prediger — — 13.
eit der Reformation: Diakonen — 65.
Da Kloster der Eremiten sancti Augustini, stand seit 1224 vor der
— Stadt, wo heut zu Tage der Gasthof zum goldnen Stern beym
neuen Thore ist, wo man noch viele Ueberbleibsel vom Kloster siehet. Biß
itzt hat das Allmosenamt, welchem 1525 der zur evangelischen Religion
uͤbergetretene letzte Prior, Woifgang Volprecht, das Kloster mit allen
Appertinenzen uͤbergeben, die Eigenschaft auf diesem Gasthof, dessen Besitzer
jaͤhrlich 40 Gulden Eigengeld in grober Muͤnz, entrichten muß. A. 1265
hrannte das Kloster ab, und ward sodann in die Stadt, da, wo es noch
itzt steht, gebauet. Die Kirche ist erst 1485, so, wie sie itzt steht zu bauen
angefangen, und 14838 vollendet und dem heiligen Veit geweihet worden.
Sie hat unter allen Nuͤrnbergischen Kirchen das schoͤnste und kuͤnstlichste Ge—
woͤlbe, und wenige Saͤulen. Am Osterfest 1524 haben in dieser Kirche
mehr als 3000 Personen das Abendmahl in beyden Gestalten empfangen.
Itzt wird alle halbe Jahre, nach der Dienstags Fruͤhpredigt, den Armen,
— —
Predigten muͤssen die Diakonen bey St. Sebald, Aegydien, in der Ma—⸗
rien Kirche und der Kaptan in Woͤhrd verrichten. Die Sonn—⸗ und Feyer⸗
tags Vesoer⸗Predigten haben A. 1615 ihren Anfang genommen, und sind
der Geistlichen, welche sie von dieser Zeit an versahen, 21.
II. St. Salvators⸗ oder Soldatenkirche.
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Sie⸗ gehoͤrte vormahls zu dem Karmeliter Kloster, welches 1252 zu
baquen angefangen, erst 1340 vollendet, und 1557 in Wohnhaͤuser
verwandelt worden ist, nachdem der Konvent der Karmeliter das Kloster
mit aller Zubehoͤrde 1525 dem Rath uͤhergeben hatte. Von dieser Zeit
an blieb die Kirche verschlossen, biß nach 100 Jahren, naͤmlich 1026 am
zweyten Pfingsttage, die erste Kinderlehre darin gehalten wurde. A. 1095
ward auf alle Sonntage eine Predigt fuͤr die hiesige Miliz angeordnet,
welche einige Jahre hindurch von Candidaten versehen und mit einem hal⸗
ben Thaler bezahlt wurde. A. 1699 bekam die Miliz an M. Paul Mar⸗
tin Alberti ihren ersten ordentlichen Geistlichen, der nach einem oberherr⸗
lichen Verlaß bloß fuͤr die armen Soldaten angenommen worden. In
dem oben wrchasulan 10260sten Jahre nahmen auch die montaͤglichen 7
predig⸗