Inhaltsverzeichnis: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

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aber immerhin wegen Ruprecht in Furcht sein mochten, dies 
zeigte der Versuch, den Galeazzo machte, den König vergif⸗ 
ten zu lassen. Ein Arzt, Meister Herrmann Pollein von 
Wien genannt, war zu der Frevelthat von ihm erkauft. Die 
Verrätherei kam aber an den Tag, der Giftmischer wurde 
dem Rath zu Nürnberg in Verwahrung gegeben, und bald 
darauf ließ ihn der Graf von Leiningen auf des Kaisers 
nach dem Richtplatz schleifen, und mit dem Rade hin— 
richten. 
Als einige Hauptmomente in der Geschichte Nürnbergs 
vährend Ruprechts Regierung bezeichnen wir noch den Kauf 
des Markts und Schlosses Lichtenau, welches die Stadt am 
10. Juni 1406 von Friedrich, Herrn zu Heideck, um die Summe 
bon 8030 Gulden an sich brachte, und den Tod des äußerst 
»erdienstvollen Ulman Stromer, der 78 Jahre alt, am 3. April 
1407 verschied, geboren am 6. Januar 1829, war Ulrich 
Hangenohr, der berühmte Kanzler Ludwigs des Bayern sein 
Pathe gewesen. 
Kaiser Ruprecht ist, wie alle seine Vorgänger, gerne 
und oft in Nürnberg gewesen, zum letzten Male am 20. April 
1410 kurz vor seinem Tode. Unerwartet und schnell starb 
er zu Oppenheim am 18. Mai desselben Jahres. In der 
Kirche zum heiligen Geiste in Heidelberg wurde er begraben. 
Hatte Wenzel zu Lebzeiten seines Nebenbuhlers keinen 
Versuch gemacht, die verlorne Krone wieder zu erringen, so 
geschah dies auch jetzt nicht, nach dem Tode desselben. Die 
Fürsten beachteten auch Wenzel nicht im Geringsten, sondern 
schritten zur neuen Wahl, die aber das Reich wieder in die 
alten Zwistigkeiten, die alte Unruhe zu versetzen drohte. Die 
Churfürsten von Trier und der Pfalz wählten nämlich mit 
Zuziehung des Burggrafen von Nürnberg am 20. Septem— 
ber 1410 den König Sigmund von Ungarn, einen Bruder 
Wenzels zum Kaiser; die Churfürsten von Mainz und Köln 
aber mit den Gesandten Wenzels selbst, sowie denen des
	        
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