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Die Beurteilung der Jury erfolgte in ähnlicher Weise wie bei den
Brauereien. Die ausgestellten Malzproben waren, soweit man Solche äusser-
lich beurteilen könnte, alle sehr gut. Eine chemische Analyse derselben
würde allerdings der Jury noch bessere Anhaltspunkte über die Güte und
die mehr oder weniger sorgfältige Herstellung des Malzes gegeben haben.
Zugleich wurde auch die Leistungsfähigkeit der einzelnen Fabriken, soweit
dieselbe der Jury bekannt war, in Berücksichtigung gezogen.“
Es sei hier eingeschaltet, dass im Jahre 1875 177 Mälzereien, Malz-
und Malzbrechmühlen in selbständigem Betriebe standen, worunter 22
Grossbetriebe. — Der durchschnittliche Ertrag an Gerste ist in Bayern
(1871/78) 7,047,245 Ztr. (darunter Niederbayern 1,321,454 und Unterfranken
1,201,278 Ztr.). Ueber den Malzverbrauch vgl. oben!
„In Bezug auf Hopfenerzeugung steht‘, wie der Katalog erwähnt,
„Bayern nicht blos in Deutschland, sondern nächst England in ganz Europa
in erster Linie. Unter den Ländern Deutschlands produziert Bayern mehr
als die Hälfte des ganzen Ertrags. Von den 40810ha, welche in Deutsch-
land 1878 mit Hopfen bebaut waren, hatte Bayern allein 23192, Württem-
1) Analyse eines Malzes der Nürnberger
Ausstellung, ausgeführt von Dr. Prior,
Bei einem Wassergehalte von 2,75% des
Malzes ergab sich ein auf Trockensubstanz
jerechneter Extraktgehalt von 72,42 °o des-
selben, sowie folgender Gehalt:
Asche . ..... . . 2,50 (davon 1,07
löslich)
Fett . . 1,83 °%
Rohfaser . ., 1, 0... 9,86 „
Unlösl. Stickstoffsubstanz . 9,54 ‚,,
Lösl. Stickstoffsubstanz . . 2,34
Stärke . ..... 1.658,79 ,
Dextrin . . 2.0.0... 38,26 ,
Zucker . . 0... . 4,64 ,
Röstprodukte ; 7,24 ,
100,00 %
2) Analyse fränkischer Gerste, 1881er
Ernte (bei 13,87 % Wasser auf Trockensub-
stanz berechnet).
Asche . ... . „0.00. 2,92 %
Fett... . . 2,25 ,
Rohfaser . . .„ 2... 10,18 ,
Unlösl. Stickstoffsubstanz . . . 8,21
Lösl. Stickstoffsubstanz . . . . 1,18 ,
Stärke . . 0.02.00. + 1. 69,58 ,,
Dextrin. . 0.000000 0 44 1,97 ,,
Zucker , ..0..0.0.0..00. , 1122,
Extraktivstoffe . ..0000. 2,64 ,
100.00 9%
3) Resultat der Gerstensortirung. Durch-
chnitt des Jahres 18%!/s2, gewonnen in der
Malzfabrik Schweinfurt.
erste I. Sorte A 140 Pfd. per HL. 91,50 °%
erste II. Sorte & 129 Pfd. per HL. 5,90 ‚,,
Hafer und leichte Körner . . . 1,77 ,
Halbe Körner . ...0... 0,80 ,
Grannen und Schalen, .... 0,24 ,
Sand, Unkraut und Sämereien. . 0,11 ,
Steine u. grobe Verunreinigungen 0,07 ,,
\bsoluter Verlust durch Ver-
stäubung ete. . . . ... ‚11 ,
100.00 %o
4) Bilanz der beim Mälzen stattfinden-
len Stoff-Gewinne und Verluste nach neun-
ährigem Durchschnitt der Malzfabrik Schwein-
urt.
Malz wurde gewonnen. . . . . 75,4 °%
lalzkeime entfielen . .. . 0. 48
>utzverlust auf Gerste u. Schwemm-
linge 0000000000004 25
Zxtraktion durch Weichwasser. . 1
Vergasung und Verdunstung auf
der Tenne ...00.0.0.0. 6
Differenz des Wassergehaltes von
Gerste und Malz . . . . . 10,8
100.00 %o