Volltext: In Memoriam Adolf Bartning

erwartetes Glück nicht mißbrauchen, sondern vielmehr 
deine Unterthanen mit Schonung und Liebe behandeln 
werdest‘‘, und als alle hiegegen gemachten vernünftigen 
Vorstellungen nichts halfen, er vielmehr nur mit Eigen- 
sinn sein Verfahren fortsetzte, mir aber alle Möglichkeit 
einer Einwirkung auf Hausern unmöglich machte, weil 
mir dadurch dessen Liebe und Vertrauen unwiederbring- 
lich entzogen wurden — da mußte ich mit blutendem 
Herzen um Enthebung von der Vormundschaft bitten 
und den Unglücklichen seinem von mir vorausgesehenen 
Verderben entgegen gehen lassen. 
Dieses Verderben, nachdem Hauser Nürnberg im 
November 1831 verlassen hatte, ist nur zu bald über ihn 
hereingebrochen. Ob er nach zweijährigem Aufenthalt 
in Ansbach sich selbst entleibt hat, wie man sogleich 
nach dessen Verwundung dortselbst wußte, darüber habe 
ich keine Wissenschaft, nicht einmal eine Vorstellung. 
Ich kann aus den mit vielem Fleiß und Scharfsinn vom 
Verfasser zusammengestellten Momenten, die das be- 
weisen sollen, nach meiner genauen Bekanntschaft mit 
Hausers stets an den Tag gelegter kindischen Todesfurcht, 
dann mit seinem ganzen weichen, mark- und haltlosen 
feigen Wesen, und da ich die von ihm an den Tag gelegte 
Schlauheit und Beharrlichkeit in Verfolgung selbstsüch- 
tiger Wünsche nicht so wie der Verfasser für Charakter- 
stärke und Energie des Willens zu erklären vermag, die 
Überzeugung nicht gewinnen: weder daß er den Selbst- 
mord absichtlich verübt, noch viel weniger aber, wie man 
auch gemeint hat, daß er sich nur habe verwunden wollen, 
um das eingebüßte Interesse wieder auf sich zu ziehen, 
dieses Manöver aber zufälliger Weise unglücklich aus- 
gefallen sei. Es ist dieser Umstand für die Frage ob 
Hauser ein Betrüger gewesen, an sich ganz gleichgültig. 
wm
	        
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