Inhaltsverzeichnis: In Memoriam Adolf Bartning

innern? Er wußte nur wenig davon,wie es auf seiner Reise 
nach Nürnberg gegangen, nicht aber wie lange diese ge- 
dauert. Denn wenn er sagt: er habe nur ein einzigesmal 
urinirt, so ist der Schluß des Verfassers, daß die Reise 
nur wenige Stunden gedauert habe, ganz falsch. Wahr- 
scheinlich wußte er nur noch wie es zum erstenmal geschah, 
da es nothwendig in einer andern Weise als er es im Ge- 
fängnis geübt vor sich gehen konnte, und erst hierüber 
Anweisung erhalten mußte. Die übrigen vielleicht oftmal 
wiederholten Fälle sind seiner damals gedankenlosen 
Seele entschwunden. Auf die nämliche Weise mag es sich 
mit seiner Angabe, wie oft Tag und Nacht gewechselt 
haben, verhalten. Er wußte nichts davon, wie, von 
welcher Seite oder wann er in die Stadt Nürnberg kam, 
und das alles gieng noch dazu vor sich, was wohl zu be- 
merken ist, unter den ungewohnten, meist gewaltig auf 
ihn einwirkenden Einflüssen des Lichts, der Luft, der 
Temperatur, der Gerüche besonders der Pflanzenwelt 
u.s.wW., welche ihn, nach den Beobachtungen zu schließen, 
die man an ihm noch lange Zeit nach seiner Ankunft in Nürn- 
berg machte, in einen fortwährenden Zustand der Be- 
täubung versetzen mußten. Wie mangelhaft und unzu- 
verlässig alle Angaben Hausers hierüber an sich schon 
sind, noch mehr erweisen sie sich so, wenn man weiter in 
Erwägung zieht, daß er von Anfang an gar nichts von sich 
aus freien Stücken, sondern immer nur gefragt erzählte, 
wie alle Kinder es machen (?) wobei nicht im entferntesten 
ermessen werden kann, was ihm besonders in den ersten 
Tagen der ihm widerfahrenen unsinnigen Behandlung, 
da er wochenlang unausgesetzt ein Gegenstand müßiger 
Neugierde, selbst muthwilligen Experimentirens gewesen, 
und noch lange Zeit nachher eingefragt worden ist, ebenso 
wie es bei jenen Zeugen der Fall gewesen und was er in
	        
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