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Grabschrifft des Hottseligen vnd Hochgelar⸗
ten Herrn Philippi Wianwcunn r⸗ lieben pracceptoris
Noch lebts vnd schlefft in diesem schrein /
Seins wercks wird vnuergessen sein /
Gott jm sein threnen fein abwischt /
Mit Himmels taw ers jtzt erfrischt.
Lieblichen ruch sein Bletlein geben /
Es wird in kurtz auch wider leben.
Wenn trewer Lerer bein vnd haut /
Wird bluͤhen wie das gruͤne Kraut.
Da wird sein Glaub / gedult / vnd vleis /
Bekommen danck / ob / ehr vnd preis.
WEr nu zu diesem Sarckthut wallen /
Der lass ein sehnlichs threnlin fallen.
Vnd seufftz mit mir aus hertzen grund /
Gott gfelt ein danckbar sinn vnd mund.
HErr Christ fom zeig dein herrligkeit /
Die solchem Bluͤmlein sind bereit.
Durch dein vorbitt vnd Wunden roth /
Hilff deiner Kirch aus allernot.
Erhalt auch alle Bienelein /
Vnd dieses Roͤsleins bletlein rein.
In deim Cypressen Schreinelein /
Denn sie deins Namens zeugen sein.
Dein wort vnd guter Leute schrifft /
Dient wider mord vnd Teuffels gifft /
Lert / troͤst erquickt / warnt jederman /
Ein boͤs Buch geh als vngluͤck an.
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W In Honigblum aus schwartzer erd /
Der Ehrenkron vnd lobes werd
ARNLigt hie verwelckt in jrer rhu /
Da jr die hitz satzt hefftig zu.
Aus jr viel danckbar Bienelein /
Sogen vnd machten Honig seim.
Zu trost vnd lahr der Christenheit /
Des tregt manch Schul vnd Kirche leid.
Viel Vnziefers vnd Vogel wild /
Diss kleine Bluͤmlein hat gestilt.
Mit seinem ruch vnd tewrem safft /
Viel guts hat Gott durch es geschafft
In Kirch / Schul / Haus vnd Regiment /
Nu hat sein muͤh vnd gfahr ein end /
Raup / Hummel / Metel / Brem vnd Wesp /
Kein Nessel / Klett / Distel / noch Tresp /
Diss liebe Roͤslein dempffen kundt /
Gott preists/ Leut lerts / zu aller stund.
Nanch Spin ist druͤber hin gekrochen /
Viel giefftig Wuͤrm han drein gestochen.
Johan. Mathesus.
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Gedruckt zu Witteberg / Durch
Lorentz Schwenck.
1560