Volltext: In Memoriam Adolf Bartning

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ich daher jetzt auf Irrtümer und Unterlassungen in einem 
bestimmten Abschnitt des Hauserproblems hin, so will 
ich damit niemanden verletzen, vielmehr die durchaus 
nötige Verständigung über gemeinsame Untersuchung und 
Arbeitsteilung fördern. Diese meine Absicht bekräftige ich 
am besten, indem ich mit einem Sündenbekenntnis an- 
hebe. Im April dieses Jahres habe ich vor der Forensisch- 
Psychologischen Gesellschaft zu Hamburg einen Vortrag 
„Neues über Kaspar Hauser‘ gehalten, der inzwischen 
auch als Privatdruck für die Mitglieder erschienen ist; 
meine Ausführungen bergen, weil ich damals so manches 
noch nicht gelesen oder mit eigenen Augen gesehen hatte, 
eine Reihe von Irrtümern, die der Kritik nicht entgehen 
sollen und dürfen. 
Der Grundfehler des neuen Schriftwesens über Hauser 
liegt darin, daß die Verfasser in Büchern von mäßigem 
Umfang das ganze Rätsel erörtern und zu einem 
abschließenden Urteil gelangen wollen. Das geht über 
die Kraft eines einzelnen Menschen schon wegen der er- 
drückenden Fülle des Stoffes. Es gibt ja kein einziges 
Hauser-Rätsel, sondern einen ganzen Komplex verketteter 
Fragen, die einander seltsam überschneiden und über- 
lagern. Man braucht keineswegs den inneren Zusammen- 
hang des Ganzen aus dem Auge zu verlieren, wenn man 
gewisse Probleme vorläufig isoliert. Ich als Kriminalist 
habe meine Aufmerksamkeit Kaspars geheimnisvollem 
Tod zugewendet: es ist nicht nur der dem Juristen zu- 
gänglichste Stoffbezirk, sondern auch der in seinen Be- 
gleitumständen am besten beglaubigte Teil im Leben des 
Unglücklichen. Als Kaspar, im Dezember 1831 auf 
Feuerbachs Anregung von seinem Beschützer, dem Karl 
of Stanhope, aus Nürnberg nach Ansbach verpflanzt, am 
Nachmittag des trüben und stürmischen 14. Dezember 1833 
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