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tale der Frauenkirche, auch Adam’ und Eva. Die eigentliche Thüre
wird durch eine Madonna mit dem Christkinde in zwei Hälften ge-
theilt; über den mit gothischen Ornamenten versehenen Thürflügeln,
woran St. Lorenz und St. Leonhard und vier Engel, befindet sich in
steinernen Reliefs, links vom Schirmdache, unter welchem die Ma-
donna: Christi Geburt und die Anbetung der drei Könige aus dem
Morgenlande; rechts der Kindermord zu Bethlehem, Salomons Ur-
theil und die Flucht nach Aegypten, Im grossen Spitzbogenfelde:
das jüngste Gericht, dann Christus am Oelberg, Christus vor Pilatus,
die Geisselung, Dornenkrönung, Kreutzgang, Kreutzigung, Kreutz-
abnahme, Grablegung und Auferstehung.
DER BAHNHOF VOR DEM FRAUENTHOR.
N achdem die Frage, ob nicht zwei Bahnhöfe der Ludwigssüdnord- Taf. 99,
bahn, einer auf der Lorenzerseite, ein zweiter auf der Sebalder Seite,
für Nürnberg räthlich seyen, dahin entschieden worden war, dass nur
ein Bahnhof auf der Lorenzerseite vor dem Frauenthor gebaut wer-
den sollte, traf man sofort die Anstalten dazu. Es wurden eine Menge
Gebäude abgebrochen, eine der schönsten Anlagen niedergefällt und
ein Theil der von Gustav Adolph aufgeführten Schwedenschanzen
abgetragen ; um für den Bahnhof, der als Knotenpunkt aller bayeri-
schen Eisenbahnen wohl der wichtigste im Lande ist, den nöthigen