Volltext: Briefe eines Nürnberger Studenten aus Leipzig und Bologna

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dafs Clement Volckheimer‘') in diefer zeit nicht anheims 
yewefen, [onder fich der handelsgefchefft halben, an andern 
orthen ein zeit lang gehalten, derwegen ich vf ditzmal nicht 
kunnen mit ime abrechnen, da nun folcher, wie ich teglich feiner 
wart, widerum ankummet, foll folchs volbracht vnd alsdan euch 
vfs erft vnd furderlichft, fo es fein kan, zugefchickt werden, mit 
hochfter bith, in folchem ein kleine gedult zutragen. So kan ich 
Funft vf ditzmal nicht vnterlaffen, euch zuuermanen, dieweil ich 
in folanger zeit kein (chreiben von euch empfangen, auch deren 
mir nur 3, dieweil ich in Italia nun verharre, zukummen, da 
ich euch doch zum offtern mal mit briefen erfucht, wafs die 
vrfach fein mus, kan ich nicht erachten, wiewol ich nicht wenig 
eurer aller gefuntheit forgfeltig gewefen. Gott der Almechtig 
verleihe, dafs fichs glücklich vnd anders erfinde, dan mir die 
zeit zugefallen ift. Amen. Wafs mein thun und wefen noch zu 
difer zeit betrift, {(thet aufs den genaden Gottis auch in zimlicher 
wefen, wafs meine in meinen bifsher an euch gethane {fchreiben 
zufagen euren vetterlichen vermanungen nach belangt, folt ihr 
alzeit der zuuerlicht fein, mich denfelben nach wiffen zuuerhalten, 
darzu mir Gott der Almechtig fein genad vnd hilf genediglich 
wol verleihen. Hiemit kan ich euch vf ditzmal weitter nichts 
zufchreiben, dan mir die zeit zu kurtz gewefen. So wirt die 
teurung teglich groffer, fo findet man alie tag leut, die hungers 
geftorben. Dan es iflt dafs brot in einen folchen werdt, dafs 
man vmb 1 pfenig nicht mehr kauffen kan. Derwegen ihr er- 
achten, in wafs werdt andere ding fein muefen, fo man auch 
teglich zur notturft haben mufs. Gott der Almechtig wol folche 
zeit, die ihr {fchwer ilt, genediglich abwenden vnd ein beffere 
difen landen zulchicken. Hiemit wafs euch allen lieb vnd gut 
it vnd Gott dem Almechtigen in feinen fchutz vnd fchirm be- 
uolhen. Wolt von meintwegen der f, Kreffin, f. mutter fampt 
den gefchwiltrigten, auch dem gantzen haufgefindt vnd andern 
herrn vnd freunden vil gerufs vnd meinen dienf{t anzeigen vnd 
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!) Clemens Volckamer, wahrscheinlich der Sohn des Georg Volckamer 
und der Katharina Nützel, der 1563 Rosine Geuder heiratete und 1572 in 
den Rat kam, [Biedermann Tafel DXXXIVB] wird später der oberste im 
Handel genannt. Ob er Gesellschafter des Albrecht Scheurl war oder welches 
Verhältnis sonst zwischen den beiden bestand, habe ich nicht fest- 
stellen können.
	        
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