Volltext: Saecular-Feier der Naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg

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Hügel VI. 
(24. April 1893. 23. Mai 1893.) 
Die Höhe des Hügels VI war 1 m. 9 m Länge, 7 m Breite gaben 
dem Hügel eine etwas ovale Gestalt. Der Hügel war bereits einer Grabung 
unterzogen und ein seichter Graben von 2 m Länge durchzog den Hügel 
von Westen nach Osten, ohne jedoch bis zur tiefsten Stelle des Grabbaues 
zu gelangen. Im Süden des Hügels war eine starke Steinmauer aus Kalk- 
steinen angelegt, welche sich nach Westen hinzog und sowohl die be- 
statteten Leichen wie die Bestattungsstelle der Beigaben vollständig ein- 
rahmte. An der Ostseite 0,5 m tief lagen einzelne schwarze Gefäfsscherben. 
In 1 m Tiefe durchzieht den Hügel in seiner ganzen Länge ein schwacher 
Kohlenstreifen. 0,7 m tief westlich liegt ein Skelett, der Kopf nach Süden, 
das Hinterhaupt nach oben mit gut erhaltenen Schädeldach, die Extremi- 
tätenknochen gröfstenteils zerstört, in der Nähe des einen Oberarmes ein 
Broncereif (Tafel XXV, Fig. 1), 8 cm weit, in sehr origineller Form. An 
dem glatten doppelkantig massiven Reif ist an seinem stärksten Teil nach 
unten ein kleiner tonnenförmiger Ansatz angefügt, welcher eine Verzierung 
von zwei Ringbändern zeigt und durch welchen ein Broncestift durch- 
gesteckt ist; in dem grofsen Ring bewegt sich ein kleiner, 2,2 cm weiter, 
frei, der wieder einen kleinen beweglichen mit einen eingelegten Reif 
endigende Doppelscheibe trägt. Ein zweiter Broncereif, 8 cm weit (Fig. 2), 
massiv, sehr dick, trägt einen einem stumpfen Sporen ähnlichen Gufszapfen. 
Ihm ähnelt ein kleiner Eisenreif (Fig. 4), nur dafs an dessen Ansatz der 
Zapfen mit Scheibe abschliefst, während ein kleiner Ring von Eisen (Fig. 5) 
vollkommen rund gebildet ist. Beide Eisenringe liegen beim Skelett, 
während der Broncering (Fig. 2) in östlicher Mitte mit Extremitätenknochen- 
resten bestattet ist. Ein Eisenmesser (Tafel XXV, Fig. 3) mit einer 8,4 cm langen 
Klinge am Rücken leicht konkav geschweift, an der Schneide von der 
Spitze aus stark konvex, nach dem Griffteil hin ausgeladen, mit einen breiten 
Griffansatz. Im östlichen Teil des Zentrums 1m tief treffen wir bei den 
Extremitäten zwei Vasen mit Henkel (Tafel XX1X, Fig. VI 6), gelb gefärbt, 
am Rande 10,3 cm Durchmesser, 6 cm Höhe, 2,4 cm Henkelöffnung. Der 
Rand der Vase ist umsäumt mit einem blattähnlichen Ornament, welches 
mit schwarzer Firnifsfarbe aufgemalt ist. Die Blätter sind herzförmig 
geformt, an der Basis leicht eingekerbt und in eine kurze Spitze aus- 
gezogen. Rote Schale in der südöstlichen Mitte eingesetzt (Tafel XXIX, 
Fig. VI 7). Höhe 12 cm, Randdurchmesser 16 cm, Bodendurchmesser 4 cm. 
Vase mit Henkel 9,7 cm Durchmesser am Rand. Henkelöffnung 2,5 cm 
weit, 6 cm hoch, beide ohne Ornament., 
Hügel VII. 
(Juni 1893.) 
Längendurchmesser des Hügels 15 m, Breitendurchmesser 14 m, 
Höhe 1.35 m. Der Hügel zeigt Spuren früherer Grabarbeit. An der
	        
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