Volltext: Vollständige Sammlung aller Baudenkmale, Monumente, und Anderer Merkwürdigkeiten Nürnberg's (Erster Band)

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Sonnenuhren, das ist es, was in seiner Zusammenstellung das Nas- 
sauer Haus so interessant macht, dafs man es nicht oft genug be. 
schauen kann. Das Innere des Hauses, so vielversprechend das 
Aeufsere ist, gewährt fast gar Nichts; dunkle Räume, grofse,Vor- 
plätze, Zimmer, die so gut es ging, modernisirt wurden. Nur der 
mit Marbeln belegte Fulsboden in dem Gemache, in welchem das 
Chörlein, ein Spitzbogen, der in dasselbe führt, einige Wappen und 
etwas Getäfel deuten noch auf den früheren Bestand Der Raum, der 
oben von den Zinnen, der Gallerie und den Eckthürmchen eingeschlos- 
sen ist, war ehedem mit Kupfer ausgeschlagen und diente zu einem 
Wasserbehälter, in welchen das Wasser mittelst Röhren hinaufgelei 
tet werden konnte. Die ganze Construktion dieses Raumes bestätigt 
die Behauptung, dafs dieser Wasserbehälter zum Baden gedient habe. 
Die neuere Zeit hat an das Haus einen Brunnen nach Heideloff’s 
Entwürfen angebaut. (1824.) Unter gothischen Ornamenten steht 
gleichsam in einer Halle als Steinfigur Kaiser Adolph von Nassau. 
im Harnisch, die Krone auf dem Haupt, das Schwert in der Rechten. 
den Reichsapfel in der Linken, den Blick nach dem einen Thurm der 
Lorenzkirche gerichtet. Die Statue wurde von Burgschmiet gefer 
tigt und führt als Unterschrift auf eherner Platte das lateinische Chro 
nodistichon : Adolpho Comiti Nassoviae , Regi Probo, Turris Lauren 
tianae Effectort Pi: Norimbergenses Grati. (Dem Grafen Adolph von 
Nassau, dem wackern König und gottesfürchtigen Erbauer des Lorenz 
kirchthurms die dankbaren Nürnberger.) Durch diese Inschrift wird 
also dem Kaiser Adolph von Nassau in neuerer Zeit eine Betheili- 
gung an dem Kirchthurmbau vindizirt, welche von vielen Seiten als 
unwahr bezeichnet worden ist. Kaiser Adolph von Nassau war 
1293 zu Nürnberg, allein, dafs er den fraglichen Thurm wirklich 
gebaut, davon spricht keine verlässige Urkunde; dagegen mag es eher 
zuzugestehen seyn, dafs ein kaiserlicher Hofrichter, Graf Emich von 
Nassau, der in dem, jetzt natürlich veränderten, von Schwarz’schen 
Hause hinter der Lorenzkirche gewohnt hat, mit dem Kirchenbaue der 
Lorenzkirche zu thun gehabt. Wie aber das in dem Gedenkbuch ab-
	        
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