Haushalts-Rechnungen Nürnberger Arbeiter

Braun, Adolf

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: 06695428

URN:: urn:nbn:de:bvb:75-20221128095550

Title:: Haushalts-Rechnungen Nürnberger Arbeiter

Shelfmark:: Amb. 8. 1509

Author:: Braun, Adolf

Place of publication:: Nürnberg

Publisher:: Selbstverl. des Arbeiter-Sekretariats

Document type:: Monograph

Collection:: Norica

Publication year:: 1901

Scope:: XXXII, 109 S.

Copyright:: Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg

Language:: German

Subtitle:: ein Beitrag zur Aufhellung der Lebensverhältnisse des Nürnberger Proletariats

Anmerkung:: In Fraktur

Chapter

Title:: II. Die Ausgaben.

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Collection:: Norica

Chapter

Title:: Bildung und Erziehung.

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Collection:: Norica

86 läßt sich im Wesentlichen feststellen, daß der Antheil dieser Ausgaben von den Gesammtausgaben fast im umgekehrten Verhältnisse zu den Gesammtauslagen fällt; dies ist wohl begreiflich, da der Nürnberger Arbeiter, der sich an Erhebungen des Arbeiter⸗Sekretariates betheiligt, in der Regel blos eine Zeitung und zwar die gleiche abonnirt hat, deren Preis auf das Budget desto weniger drückt, je größer die für Ausgabenzwecke verfügbare Jahressumme ist. Schlüsse auf die Befriedigung des Bildungsbedürfnisses lassen sich da nicht gut ziehen; weit eher waͤre dies möglich aus den Auslagen für Bücher und Broschüren; hier steigen die Antheile dieser Ausgaben an den Gesammtausgaben bis zu der Gruppe von 1500 Mk., von da ab findet bis zu den höchsten Auslagen ein unregelmäßiges Sinken dieser statt. Daß noch nicht /, Prozent der Gesammtauslagen, noch nicht 10 Pfg. im Monate, diesem Zwecke von den besser gestellten Arbeiterfamilien gewidmet werden, ist nicht gerade erfreulich; aber es liegt dies mehr an der Schwierigkeit, die gerade in Nürnberg für die Arbeiter vorhanden ist, die sie interessirende Litteratur zu beschaffen, als an einen Mangel an Bildungsbetrieb. Es muß übrigens bei dieser Gelegenheit darauf verwiesen werden, daß die Vereine, denen die Arbeiter angehören, theils Bibliotheken haben wie die Gewerkschaften, theils selbst Schriften von Zeit zu Zeit umsonst ihren Mitgliedern zugehen lassen, wie der sozialdemokratische Wahlverein. Dies ist vom methodischen Standpunkte wieder ein Beweis, wie schwierig es ist, die Ausgabengruppen selbst in den relativ einfachen Haushaltungsrechnungen der Arbeiter auseinander zu halten. Die prozentuellen Antheile der Ausgaben für Schreibmaterialien sinken von den niedrigsten bis zu den mittleren und steigen von da wieder in der Richtung zu den höchsten Gesammtauslagen. Der prozentuelle Antheil der Portoauslagen ist in den drei niedrigsten Ausgabengruppen gleich hoch, er wird blos von der zweithöchsten etwas übertroffen. Eine Gruppirung der Ausgaben nach der Kopfzahl der einzelnen Haus— haltungen ergibt pro Durchschnittsfamilie all' dieser Gruppen die folgenden Zahlen: Kopfzahl F der Familien 5J Schul⸗ ausgaben 322 9,26 — 18.20 77108* Zeitungen 56 9,46 7,20 8.45 Bücher und Broschüren a0 0 7 ,12 915 227 Schreib⸗ material X 4.92 Porto-⸗ auslagen o3 56 3838 32 62 8 0 417 Summa 15,67 17,01 19,59 25,36 19,82 23,980 35,65 28.391 Wir finden somit die niedrigsten Ausgaben dieser Art bei den kleinsten, die höchsten Auslagen hierfür bei den zweitgrößten, die zweithöchsten bei den größten Familien, wir finden ferner ein regelmäßiges Anwachsen dieser Ausgaben mit der Größe der Familie von den zwei- bis zu den fünf- und von den sechs- his zu den achtköpfigen Familien. Die Ausgaben für die Schule wuchsen, wenn auch nicht ganz regelmäßig, von den kleinsten bis zu den zweitgrößten Familien, die für Zeitungen bei erklär— licherweise sehr kleinen Abweichungen von den kleinsten bis zu den siebenköpfigen Haushaltungen; für Bücher und Broschüren fanden wir in der zweitgrößten Familie

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