Berichte über die Bayerische Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunst-Ausstellung zu Nürnberg 1882

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: 06227802

URN:: urn:nbn:de:bvb:75-20230616091618

Title:: Berichte über die Bayerische Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunst-Ausstellung zu Nürnberg 1882

Shelfmark:: Amb. 8. 1390

Place of publication:: München

Publisher:: Riedel

Document type:: Monograph

Collection:: Norica; Prints from the 19th century

Publication year:: 1884

Scope:: IV, 315 S.

Copyright:: Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg

Language:: German

Anmerkung:: Aus: Bayer. Industrie- und Gewerbeblatt

Chapter

Title:: IX. Gruppe: Arbeiten aus Metall.

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Collection:: Norica; Prints from the 19th century

167 IX. Gruppe: Arbeiten aus Metall. Von Jos. Englert, k. Generaldirektionsrat. Die geognostischen Verhältnisse eines Landes bedingen zunächst dessen montanistische Industrie, d. i. die Grösse des Berg- und Hüttenbetriebes für Gewinnung und Zugutemachung der Erze auf rohe und raffinierte Me- talle. Zu den Erzen sind jene fossilen Mineralien zu rechnen, deren Zu gutemachung auf dem hüttenmännischen Wege zu Rohmetallen noch mit pekuniärem Nutzen nach Lage der Verhältnisse möglich ist. Insbesondere gehören hiezu Eisenerze, HEisen- oder Schwefelkiese (Pyrite), Kupfererze namentlich Kupferkiese, Bleierze, Nickel- und Zinkerze, Antimonerze, Zinn-. Quecksilber-, Chrom-, Gold-, Silber-, Platinerze und alle jene Mineralien. welche wie Galmei-, Fahlerze u. dgl. verschiedene Metalle in ihrer Zusammen. setzung enthalten, welche in der Hüttentechnik getrennt und für sich dar gestellt werden können. Einen Hauptfaktor für die rentable Gewinnung der Metalle aus den Erzvorkommnissen bildet die möglichst billige Be- schaffung von Brennstoffen, unter welchen bei dem dermaligen Stande der Pyrotechnik und der Metallurgie die Steinkohle und nach ihr die bessere Braunkohle obenansteht. Beide letztgenannte Brennstoffe sind mineralischen, vielmehr fossilen Ursprunges, und deren Vorkommen wie jenes der Erze durch die geognostische Natur der Erdrinde bedingt. Bayern ist von der Natur weder durch das Vorkommen bedeutender Erz- noch weniger Kohlenvorkommnisse vorteilhaft zur Gross-Metallindustrie geeigenschaftet. Die Metall-Industrie konnte sich deshalb auch nur spora disch wie in Oberfranken, der Rhein- und Oberpfalz, der Steinkohlenbergbau im grösseren Masstabe nur in der Rheinpfalz, der Braunkohlenbergbau nur in Oberbayern zur Geltung bringen. So segensreich auch in früheren Jahren die Klein-Eisenindustrie in den Provinzen Oberfranken, Oberpfalz, Oberbayern, Schwaben und selbst Mittel- und Unterfranken für den Wohlstand der Bevölkerung und das Land war, so mussten doch gegenüber der Macht der besseren, natürlichen Verhältnisse der Nachbarländer, namentlich Rhein preussens und Westphalens, Nassau und des Siegerlandes, endlich Elsass Lothringens, bei der Teuerung der Brennstoffe und dem grösstenteils ge- ringen Eisengehalte der Erze die eine lange Reihe von Jahren hindurch mit Holzkohlen und eigenen Erzen betriebenen Hohöfen ausser Betrieb ge setzt werden; es verschwanden die Eisenwerke teilweise ganz oder verlegten sich wie Laufach in Unterfranken, Königshütte und Martinlamitz in Ober- franken, Weiherhammer, Bodenwöhr, Plankenhammer, Fronberg in deı Oberpfalz, Obereichstädt in Mittelfranken, Bergen, dann Achthal in Ober- bayern, Sonthofen in Schwaben auf den Betrieb der Kupuloöfen, aus denen noch jetzt mittelst Umschmelzens schottischen und englischen, dann deutschen

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