DER PFARRHOF ST. SEBALD. Nr. AXI. I ——— I Nur 'ein Fragment des alten der Sebalduskirche ge- genüberzstehenden Pfarrhofs zu geben, war die Absicht dieses Blatts. Es soll blos, den ‚interessantesten Theil desselben, den Erker oder Chor dem Beschauer versinn- lichen, da dieser das ganze Gebäude ziert. — Die, Se- baldskirche hatte zuerst Plebanen, welche nebst dem sämmtlichen zur Kirche gehörigen Personale in St. Se- balds Pfarrhof wohnten und gemeinschaftlich mit einan- der afsen. Im Jahr 1318 wurde er gebaut. Er brannte zum Theil am Sonntag Misericordias Domini 1361 ab, als. das Wasser zur Taufe des am 17. März desselben Jahrs dahier gebornen kaiserlichen . Prinzen Wences- Jaus darin gewärmt wurde. Nachher wurde er von Fachwerk wieder ‚aufgeführt und diente zur Wohnung der Pröbste, in welche die Plebanen 1477 verwandelt worden waren. Einer der bekanntesten unter ihnen, Melchior Pfinzing, kaiserlicher Rath, wandte viele Kosten zu dessen Verschönerung an, baute ihn von Stei- nen auf und bewohnte ihn von 1512.bisj]1521, wo er als Probst zu St. Alban in Mainz die Probstei dahier resignirte. Der Erker oder Chor, den wir hier sehen, war sein Arbeitsplatz; in ihm. dichtete er das Helden- gedicht Theuerdank zum Lobe Kaiser Maximilians und liefs auch die Fenster mit schönen Glasmalereien