ALBRECHT DÜRERS GRAB. Nur was die Macht’ des Todes konnt’ ereilen; Das legte nieder man im Leichentuch, ‘> Hier ward’s geborgen, aus dem engen Leben Ist er gewandert, um sich zu erheben. Und willst du seine Gröfse dir bekennen Nicht dankbar hier an seiner stillen Gruft? Umweht dich nicht, was keine Worte nennen, _ Bebt nicht ein Geistesgrufs sanft durch die Luft? Du kannst nicht kalt dich von der. Stelle trennen, Die dir sein Wallen ins Gedächtnifs ruft, ‘ . Nein, mit Bewundrung mufst du sie verlassen, Den edlen Mann, und seine Zeit umfassen. Wohl darf dem Meister frische. Blumen streuen Der Künstler Hand voll Ehrfurcht Jahr um Jahr, Mit Wort und Lied ihm Huldigungen weihen, Wenn sich erhebt .die Sonne rein und: klar. Mufs sich an ihren Werken nicht erneuen, Was einst der Ahnherr legte fleifsig dar, Wird seine Saat sich nicht an dem verklären, Was jetzt uns kann Talent und Geist bewähren? So bist du Stein es werth, dafs zu dir ziehen In langen Schaaren, bei der Fackeln Schein, Sie, deren Herzen heifs für den erglühen, Der unvergefslich. soll dem Deutschen seyn. Die Jahre kommen und die Jahre: fliehen, Der Gegenwart mufs Schmuck die Vorzeit leihn, Und das Gefühl, das Gräber in uns wecken, Soll kräftigend ins Leben sich erstrecken. Wilder.