DAS HOSPITAL ZUM HEILIGEN GEIST. Nr. XI —U 2 f Die fromme Milde der Vorzeit hat. sich ‚in ihren Stif- tungen ein eben so rühmliches und noch bleibenderes Denkmal gesetzt, als die Kunst jener Jahrhunderte. sich durch ihre, wenn auch noch so herrlichen Werke errich- ten konnte, Das Hospital zum heiligen Geist, dessen Hauptgebäude hier im Bilde dargestellt ist, mulfs „mit Recht das wohlthätigste Institut genannt werden, . das Nürnberg aufzuweisen hat, ein wahres Asyl für Kranke und Lebensmüde. Conrad. Grofs, ein reicher, frommer Mann, einer der alten, schon längst ausgestorbenen pa- triciatischen Familien angehörig, stiftete es im Jahre 1333, und versah es mit bedeutenden Einkünften an Gil- ten und liegenden Gütern, welche in der Folgezeit durch zahlreiche andere: Vermächtnisse nämhaft vermehrt wurden. Die Gebäude, welche jetzt dazu gehören, wur- den von 1487 bis 1521 aufgeführt; sie sind mit. Festig- keit über den Flufßs gewölbt, und. die Dauer ‚derselben, trotz mancher Beschädigungen, welche sie bei früheren Ueberschwemmungen der Pegnitz erlitten, ist ein spre- chender Beweis für die Tüchtigkeit und Kraft alter Bau- werke. ' Sie bestehen eigentlich. aus drei parallel mit ein- ander über einen Pegnitzarm herüber reichenden Ge- bäuden, von welchen zwei auf einem zusammenhängen- den Gewölbe ruhen, wodurch zwischen beiden ein nicht unbedeutender offener Raum gebildet wird, der zum Ge- nufßs der freien Luft den Hospitaliten sehr willkommene