/ Das Gänsemännchen, eine allerliebste Bronzefigur von Pan- kratius Labenwolf, der auch zu dem Brunnen im Rathhaushofe 1557 die Bronzearbeiten geliefert, steht auf dem Brunnen hinter der Frauenkirche zwischen den Budenreihen der Salzfischer und Käsekrämen in einer Vergitterung auf einer Säule, dem eigentlichen Brunnenstocke, Laben- wolf, ein Schüler Peter Vischers, hat sich einen Bauern seiner Zeit zum Vorwurfe seiner Figur gewählt mit zwei Gänsen unter den Ar- men, aus deren Schnäbeln die Brunnenquelle in den Behälter läuft. Der Bauer ist mit einem Spitzhute abgebildet, er trägt einen Schnurr- bart, die Brust ist offen, der bis zu den Oberschenkeln hinabreichende Kittel über einer Art Weste ist an den Armen hinaufgestülpt, faltige Hosen, die nicht bis an die Knie reichen, zeigen die nackten kräftigen Beine und Waden, die ledernen Stiefel sind nach Ritterart hinabge- schlagen, die Figur lehnt sich bequem an einen Baumstrunk, ganz das Bild der Behäbigkeit eines Bauern, der seine Waare zu Markte bringt und den Käufer abwartet, der ihm am meisten dafür bietet.