— —* — D einigen und geschlossen den gemeinsamen Kampf für unsere Existenz auf— nehmnen. „Einigkeit macht stark,“ hat sich noch immer als ein goldenes deuͤtsches Sprichwort bewährt und würde auch für das deutsche Mühlen— gewerbe zur Wahrheit werden. Diese Einigkeit der deutschen Müller muß zum Ausdrucke kommen in der Gründung von Verkaufsvereinigungen oder Syndikaten für den gemeinschaftlichen Verkauf der Mahl— erzeugnisse oder auch in der Bildung von Fusionen durch Zu— nmenlegung von Mühlenbetrieben! Die Mühlen in Amerika und in der Schweiz sind uns deutschen Müllern schon längst mit guten Beispielen vorangegangen, und die dort gegründeten Syndikate und Fusionen arbeiten mit sichtlichen Erfolgen. — Auüch in Oberitalien ist neuerdings eine Gesellschaft mit 10 Millionen Lite Kapilal, an welcher 4 Firmen mit 10 Mühlenbetrieben, beteiligt sind, gegründet worden, und ebenso kommen Nachrichten aus Osterreich, daß die dortigen Mühlen sich zu Kartellen vereinigen wollen, und ein solches Kartell zunächst für die böhmischen Mühlen in Aussicht ge— nommen ist. Sollien denn solche Vereinigungen, mögen sie die Formen von Syn— dikaten, Fusionen oder Kartellen annehmen, nicht auch in Deutschland zu ermöglichen sein? Was unsere auslaͤndischen Kollegen zustande bringen, has darf auch für deutsche Tatkraft und deutschen Unternehmungsgeist nicht zu schwer sein! Man darf mir auch nicht die landläufigen Ent— schuͤbdigungsgründe entgegenhalten, daß die Geschäftsverhältnisse im deutschen Mühlengewerbe zu schwierige seien, daß der gemeinschaftliche Verkauf von Mahlerzeugnissen an den zu verschiedenen Qualitäten der Mehle scheitern werde, daß die gegründeten Syndikate durch die Kon— kurrenz der angrenzenden Mühlen bald wieder auseinandergesprengt verden können, und die Müller durch die Zusammenlegung der Mühlen— betriebe die freie Verfügung über ihren Grundbesitz aufgeben. Alle diese Einwendungen sind nicht durchschlagend; denn die freilich nicht zu leugnen— den großen Schwierigkeiten müssen sich auch bei uns überwinden lassen, und diejenigen Kollegen, welche so sehr für die freie Verfügung betreffs ihres Besitzes besorgt sind, möchte ich fragen, ob es ihnen denn lieber ist, in ihrem freien Besitze durch Not und Sorgen zu Grunde zu gehen oder Id das Aufgeben dieser vermeintlichen Freiheit ein gesichertes Brot zu essen? Erfreulicherweise mehren sich die Anzeichen aus den Kreisen deutscher Müller, daß auch in Deutschland unsere Kollegen beginnen, zu einer besseren Erkenntnis zu gelangen über die Vorteile, welche ihnen durch das Zusammenschließen zu Verkaufsvereiniqungen, Syndikaten und Fusi— onen geboten werden. Hie rheinische Verkaufsvereinigung in Düsseldorf und diejenige in 238 haben sich bewährt, und besonders die erstere arbeitet mit guten rfolgen. Dieser Erfolg im Rheinlande bezieht sich freilich nur auf den gemein⸗ schaftlichen Verkauf von Kleien und leider nicht für Mehl; der Grund dafür. daß die Vereinigung für den gemeinsamen Mehlverkauf nicht auf—