2G ylücklicher Veränderung auf. Zu den besten darunter — wenn auch etwas freier in der Auffassung — gehört der Kupferstich Heideggers in Lavaters „Physiognomischen Fragmenten“ (1778)!. Lavater hat auch für Wielands „Teutschen Merkur“ (März 1776) das Bild Hans Sachsens durch den von ihm geförderten Johann Heinrich Lips stechen lassen.?* Noch lange nach dieser klassischen Wieder- erweckungszeit (1800) ist Goethe geneigt, ein Bild Hans Sachsens, von dem ihm Schelling aus Bamberg meldet, zu erwerben.? Neben der auf Herneisen-Amman zurückgehenden Bilderreihe treten uns aber noch andere Hans-Sachs-Porträts entgegen. Da ist vor allem jenes zu nennen, das in Jean Jacques Boissards „Bibliotheca chalcographica“* Aufnahme fand; es scheint dann für den Stich von Lukas Kilian (1617, wiederholt 1623) die Vorlage gebildet zu haben, auf Kilian gehen dann wieder die Stiche von Georg Wolfgang Knorr {+1761) und H. J. Tyroff (für Häßleins Auslese 1781) zurück. Am Ende des 17. Jahrhunderts, als das Gelehrtentum sich Hans Sachsens literarisch in ehrendem Sinne annahm, erscheint auch sein Bild in Johann Gottfried Zeidlers „Theatrum eruditorum minus“ (Wittem- bergae, 1686, der zweite Titel trägt die Jahreszahl 1690, S. 86.)° Das Bildchen ist ein plumper Holzschnitt nach einer Herneisenschen Vorlage und die lateinischen Verse darunter sind auch nicht gerade 1J.C. Lavater, Physiognomische Fragmente. Vierter Versuch, Leipzig und Winterthur, 1778, S. 298. 2 Vgl. unten den Abschnitt „Goethe und Wieland“. 3 Schriften der Goethe-Gesellschaft. Hg. von E. Schmidt und B. Suphan. 13. Bd., Weimar, 1898, S. 210, 212, 4 VI. pars, Francofurti [o. J., der 7. Teil trägt die Jahreszahl 1650, der 9. die Jahreszahl 1654], Blatt h 4. Die „Bibliotheca chalcographica“ bildet eine Art, durch Hinzufügung von Bildern ergänzte, anderseits aber durch Hinweglassung des Textes verkürzte Neuausgabe der „Icones virorum illu- strium“ von Boissard, Francofurti (1597—1599). Auf dem Bilde bei Boissard blickt der greise Hans Sachs nach links, seine rechte Hand stützt sich auf einige vor ihm liegende Bücher, dadurch .ist das Bild besonders gekenn- zeichnet. Das Bild von Lukas Kilian (Abbildung bei Genee, Hans Sachs) ist jem bei Boissard ganz ähnlich, nur blickt hier der Dichter nach rechts. Eine Nachbildung des Kilianschen Stiches findet sich in der von J. A. Göz herausgegebenen Auswahl aus Hans Sachsens Werken, 1. Bändchen (Nürn- oerg, 1829). — Boissard war ein jüngerer Zeitgenosse des Hans Sachs. er starb 1602. 5 Nach der Argabe auf dem Titel war Zeidler Poeta laureatus. (Exem- olar in Jena. Univ.-Bibl. Hist. lit. U. 0. 21).