Gedichte. 105 III. Ulrich von hutten. 1. Huttens Wahlspruch. Vorrede des Gesprächbüchleins Neujahr 1521. Von Wahrheit will ich nimmer gehn, Mich führt zurück nicht Bitt' und Flehn, Mich bringt zum Schweigen keine Wehr, Nicht Bann, noch Acht, wie hart und schwer, Womit man mich zu schrecken meint, Ob auch die fromme Mutter weint, Da ich die Sach' gefangen an. Gott tröste sie! Da es muß gan, Sollt' ich verderben vor dem Ziel, So mag geschehen, was Gott will, In Hand und Füßen Kraft ich fühl': Ich hab's gewagt. N 2. Ein neues Lied Herrn Ulrichs von Hutten. I. Ich hab's gewagt mit Sinnen Und fühl' doch keine Reu', Und soll ich nicht gewinnen, Erkennt man meine Treu'. Doch nicht allein Dem Freunde mein, Wollt ihr es recht erkennen, Dem Land zu gut, Wiewohl man thut Den Psaffenfeind mich nennen. 4