157 VIII. Ehrentemvpel. I0 ir bringen hier die Biographie von Maͤnnern, welche sich große , Verdienste um Fürths Gemeindewesen, um —SS — um seine Geschichtsforschung erworben, oder welche hier geboren, auswärts aber großen Ruf erlangt haben, sei es in der Kunst, sei es in der Wissen— schaft. Zur Zeit sind noch Männer thätig, welche in uneigennützigster Weise Fürth zu heben und zu fördern suchen. Wir gedenken hier z. B. der rastlosen, unermüdeten und aufopfernden Thätigkeit des Bürgermeisters Langhans. Ihrer werde später gedacht! Franz bon Väumen, geb. den 8. Februar 1784 zu Oppenheim im Großherzogtum Hessen, besuchte nach Vollendung seiner Gymnasialstudien in Mannheim die Universität Heidelberg und praktizierte 1804 beim Hof— oberrichteramte und beim Militärobergerichte München. Nach Ablegung seines Staatseramens fand er 1805 als Auditoriatsverweser, dann 1806 als Auditor und 1810 als fünfter Staatsauditor Verwendung beim Generalkommando Nürnberg. 1812 zum Kreis- und Stadtgerichtsrat ernannt, kam er nach Fürth, wo er sich bald das Vertrauen und die Achtung der Fürther Bürgerschaft durch seine Wirksamkeit zu verschaffen wußte, so daß sie ihn 1818 an die Spitze des Gemeindewesens berief. Schwer wurde ihm das Scheiden aus dem Staatsdienst, in welchem er 13 Jahre lang mit Auszeichnung gewirkt hatte. Endlich folgte er dem ehrenvoillen Ruͤfe mit dem Vorsatz, seine Kräfte ganz dem Dienst der Gemeinde zu weihen. Unverdrossen und unermüdet wirkte er bis 1857, wahrend die Rechte der Gemeinde, fördernd ihr Wohl, suchend, Handel und Gewerbe zu heben, unterstützend alle Versuche, welche der Stadt neue Erwerbsquellen erschließen wollten. Ein vorzüglicher Beamter, erwarb er sich durch Pflichttreue und unermüdeten Fleiß, Diensteifer und gewissen— hafte Vertreiung der Gemeindeangelegenheiten, Ehrenhaftigkeit und strenge Kechtlichkeit den Dank und die Liebe der Gemeinde, die Hochachtung und das Vertrauen aller gutgesinnten Bürger im hohen Grade. Dies zeigte sich bei seinem fünfundzwanzigjährigen Dienstjubiläum am 18. Nov. 1843, wo die Stadt ihm zu Ehren ein Festessen im „Kronprinzen von Preußen“ veranstaltete, an welchem 120 Personen teil nahmen. Die Gnade seines Königs verlieh ihm den Michgelsorden. 88 Jahre lang war es ihm vergönnt, an der Spitze der Gemeinde zu stehen, da machten sich bei ihm die Gebrechen des Alters fühlbar, erkennend, daß eine jüngere Kraft nötig sei zur Leitung der unter ihm so angewachsenen Gemeinde, suchte er am 2. Februar 1857 um Enthebung von seinem Posten nach, welchem Wunsche am 18. April durch königliche Genehmigung unter Anerkennung seiner Wirksamkeit und seiner Verdienste um das Gemeindewesen stattgegeben wurde. Am 21. Februar 1861 starb er im 77. Lebensjahre und wurde im alten Kirchhof vor dem Häuschen des Totenwächters begraben. Ihm zu Ehren wurde die Bäumenstraße mit seinem Namen genännt. (s.S. 300u. 245.)