209 13. Das Stadtwappen. —7— Wappen besteht aus einem dreiblätterigen grünen Klee— blatt'im weißen Feld, umgeben von Eichenlaub, darüber eine einfache Manerkrone. Dieses Wappen existiert erst seit 1818 in seiner jetzigen heraldischen Form, in welchem Jahre dasselbe nach den Umrissen, in denen es auf den Dienstmedaillen der Bürgermeister angebracht ist, konstruiert wurde. Das frühere Gemeindesiegel enthielt 8 Kleeblätter, deren 8 lange Stiele sich unten vereinigten. Es trug die Umschrift: „E. M. P. Kaiserlich frey Hoffmark Pürth Gemeindesiegel“. Über die Bedeutung des Wappens schreibt Bürgermeister Bäumen in seinem Bericht an die Regierung vom 29. Juni 1835: „Die Aneigung des Kleeblaties hat augenscheinlich in den früher dahier bestandenen drei⸗ fachen Subjektionsverhältnissen Grund, indem 1. das Fürstentum Ansbach, 3. die Domprobstei Bamberg, 3. die Reichsstadt Nürnberg, welche insgesamt sehr bedeutende Lehensgefälle dahier hatten, sich um die Landes— hoheit stritten und jede Gelegenheit gierig ergriffen, um ihre Vorrechte gegenseitig geltend zu machen.“ Eine andere Deutung weist auf die drei in Fürth vertretenen Konfessionen Protestanten, Katholiken und Juden hin. Welche Deutung die richtigere ist, wird sich nicht entscheiden lassen; denn es ist unbekannt, wann und auf welche Weise das Kleeblatt in das Fuürther Wappen kam. Findet es sich ja auch als altes Wappen in einem Kirchenfenster zu Poppenreuth. Die Farben sind hier ebenfalls grün im weißen Felde, Schildschuh und Helmzier sind grün. Dieses Wappen soll das der Familie Groß— Trockau, deren Urahn 1389 Süifter des heil. Geistspitals war, sein. Das Kleeblatt findet sich schon unter Urkunden über Kirchenlehen vom 18. Januar 1562 und 1564. Bei Gemeindeakten taucht es 1693 mit der Chiffre H. F. in einem Stempel auf. Während des 18. Jahr⸗ hunderts kam es mehr und mehr in Aufnahme bei Gemeindesachen 1737, 1756, 1763. Als Fürth preußisch wurde, nahm das preußische Stadt— gericht das Kleeblatt im Amtssiegel an. — — — — — Über die Bedeutung des FürtherWappens erhob sich im „Tagblatt,“ Jahrgang 1861, eine sehr interessante Polemik. Uns sei gestattet, hieraus die Hauptpunkte hervorzuheben. In seinem Aufsatze „die Michaeliskirche“ hatte der damalige Herr Rentbeamte Sar S. 8 bemerkt, „das Bild des heil. Michael prangte so lange im Hofmarkssiegel, bis das unglücklich gewählte Kleeblatt an seine Stelle trat;“ ferner S. 26, „weinen und rauern möchte der Geschichtsforscher, daß diese gegenwärtig so blühende Sladt das Kleeblatt in seinem Wappen führt gleich einer Pockennarbe im Gesichte des von Blattern Genesenen, als Erinnerung an ihre ehemaligen Zwingherrn.“ — Dem hielt Dr. Fronmüller entgegen: „Das Kleeblatt kann zunächst nicht unglücklich gewählt sein, da dasselbe bekanntermaßen in der Blumensprache die symbolische Bedeutung