160 7. Technikum. 7 vom Gewerbverein im Jahre 1863 gegründete Technikum schließt sich an die gewerbliche Fortbildungsschule an und bietet Meistern und Gehilsen Gelegenheit zur Vervollständigung der für ihren Beruf erforderlichen Kenntnisse. Der Unterricht, welcher in den Lokalitäten der kgl. Realschule erteilt wird, erstreckt sich auf das Winterhalbjiahr. Die Wahl der Fächer steht dem Eintretenden völlig frei. Der Besuch des Unterrichtes ist unentgeltlich. Die Besucher des Technikums haben Zutritt zur reichhaltigen Bibliothek des Vereins. Strebsame Gehilfen können sich an der Bewerbung um Simonspreise beteiligen. Das Lehrprogramm umfaßt gewerbliches Zeichnen 112 Stunden, Geometrie 1 Stunde, gewerbliche Buchführung 1 Stunde und Chemie 1 Stunde pro Woche. Die kgl. Regierung räumte dem Vereine die Benützung der Real— schullokalitäten ein. Die Kosten für Beleuchtung und Beheizung der Lokalitäten werden aus der Kassa der Realschule bestritten. Der Landrat von Mittelfranken bewilligte dem Gewerbverein einen jährlichen Zuschuß von 400 Mark. — 8. Höbere Töchterschule. (Vereinigte Heberlein'sche und Arnstein'sche.) DVe Anstalt besteht aus 8 Klassen, in denen Mädchen vom 7. bis FJ zum 16. Jahrẽ Unterricht und Erziehung erhalten. Die „Heberlein'sche Töchterschule“ wurde im Jahre 1849 von einer Gesellschaft von Männern als ein Aktienunternehmen gegründet. Die äußere Verwaltung lag in den Händen eines Elternrates, der die technische Leitung der Anstalt einem Direktor übertrug. Von dem Jahre 1849 an wirkten folgende Herren als technische Leiter an der Anstalt: Aufs— berg, Dinkel, Daiber, Seyerlen und Metz. Im Jahre 1880 wurde Direktor Metz durch Kauf alleiniger Besitzer der Schule. In demselben Jahre trat das „Marieninstitut“ zur „Heberlein'schen Töchterschule“ über; im Jahre 1883 vereinigte sich die Anstalt mit der „Arnstein'schen Töchter— schule“ und wurde so eine, den Zeitverhältnissen entsprechende „Höhere Töchterschule“ geschaffen. Die „Arnstein'sche Töchterschule“ wurde 1843 von S. Geiershöfer gegründet, kam im Jahre 1849 an Arnstein, 1867 an Brändlein und 1878 an Heerwagen, der 1883 die Anstalt mit der „Heberleinschen Toͤchter— schule“ vereinigte.