92 Obgleich zwei Nichtraucher unter den vier Einzelstehenden sind, so ist doch der durchschnittliche Cigarrenverbrauch, verglichen mit dem der Haushaltungsvor— stände, verhältnißmäßig recht groß, dagegen der für Schnupftabak sehr gering. Vereine und Fürsorge. 2 Bei diesen Ausgaben kommt recht deutlich in Erscheinung der Umstand, daß wir es bei unserer Untersuchung zumeist mit den best gestellten Arbeitern Nürn— bergs zu thun haben. Die großen Ausgaben für diese Zwecke beweisen dies aufs Deutlichste. Blos bei vieren fehlen Ausgaben für die Gewerkschaften, leider sind wir aber noch ungeheuer weit entfernt von dem Zeitpunkte, daß über 90 Prozent der Nürnberger Arbeiter gewerkschaftlich organisirt sind, bei blos 14 fehlen Aus— gaben für die politische Organisation, auch dies beweist wieder, daß wir es mit einer Elite der Arbeiterschaft zu thun haben, so ließe sich das so ziemlich bei jedem Ausgabenposten in diesem Kapitel feststellen. Die Aufwendungen für Kranken— und Invalidenversicherung sind im deutschen Reiche Zwangsausgaben und in Nürn— berg dank des zurückgebliebenen Standes der Krankenversicherung für die über— wiegende Mehrzahl der Arbeiter gerade in dieser Stadt nicht abgestuft nach der Leistungsfähigkeit der Arbeiter. Aber kaum in einer anderen deutschen Stadt geschieht seitens der Arbeiter so viel zur Ergänzung der reichsgesetzlichen Kranken⸗ versicherung durch Beitritt zu Zuschußkassen, wie gerade in Nürnberg. Auch in Hinblick hierauf wird von den Arbeitern, deren Haushaltungsrechnungen wir zu bearbeiten hatten, bedeutend mehr gethan wie von dem Durchschnitte der Arbeiter dieser Stadt geleistet werden kann. Man kann sicherlich sagen, daß viele Ange— hörige der besitzenden Klassen nicht so viel Gemeinsinn und ein so starkes Ver⸗ ständniß für die Pflichten, sich gegen die drohenden Gefahren des Daseins zu ver— sichern, haben, wie die Arbeiter, deren Haushaltungsrechnungen uns vorlagen, die in einzelnen Fällen bis gegen 200 Mk. im Jahr für Vereine und Versicherungen perauslagten. Die Ausgaben für gesellige Vereine nahmen dagegen einen ver—⸗ hältnißmäßig geringen Theil der Gesammtausgaben weg, noch nicht einmal ein Dritttheil der Summe, die für Unterstützungen verauslagt wurde, die bestimmt war, um bei Streiks außerordentliche Unterstuͤtzungen zu leisten, von ihren Gewerk⸗ schaften ausgesteuerten Mitgliedern behilflich zu sein und sonstwie helfend ein— zugreifen. Die Vertheilung all' dieser Ausgaben für unsere Haushaltungen zeigt die folgende Tabelle: 25 55 2/ 22 39 — 5 5 —S5 28,07 07839 109978 115.47 23016 124678 124701 1331.82 135555 1860,98 187 1185 187858 1410.367 2 53. 2 223 * MNt. 15,84 3,29 1l60 32,70 15,82 20,80 16, 16 31,97 37,31 75,97 65,43 50., 23 * 522 5.8 35 58 5588 75— * 8 — J 3 Lek. 6,28 10,88 2,- 1,80 0,80 29. 29,50 14,16 * 10,10 1,801 14,98 1,80 14,94 — 1,60 1380 19.340 Mk. 2,75 Ack. 2,30 260 —J yf. — 3 Nefk 22 *2* S 28 55 5 Mk. 237 5.70 3.60 2 —e 2 85 — 72 A — 25 — — — 8 8 55384 — 192 Nk. de ,„30 3,62 2,20 Mk. 2,90 2.40 4,85 550 1760 380 sol 3.40 9 mt. 70,88 6569 87.49 68.40 1850 19.42 56.40 6467 1157 2734 9351 6708 8323 12