Bweitex Kapitel. Ingend und Wanderfchaft, oo m 5. Iovember des Jahres 1494 wurde dem Schneider- D meifter Jörg Sachs? in Nürnberg ein Knäblein geboren. Das HauZ in der Kotgafje war des Vater3 eigener Befiß und die Straße, in der eS lag, gehörte nicht zu den fhlech- tejiten in MMürnberg. Sie Iag auf der Lorenzer Seite der Stadt und führte zu dem Plage Hin, auf welchem die herr- liche Lorenzer Kirche {tand. Mber eS war für Nürnberg eine fchlimme Zeit, in welche Die Schurt des Kindes fiel; denn eine furchtbare Seuche, die gefchwinde Krankheit genannt, Hatte feit dem Ende des Sommers in der Stadt arg gewütet. Uu3 diejem Grunde erhielt auch das Kind des Jörg Sachs noch an dem Tage der SGehurt die Taufe, und e8 ward ihm der Name Han3 gegeben. Einige Tage nach der Seburt war im Mebenzimmer der Stube, in welchem da3z Kind lag, ein Freund des Schneidermeifters erfchienen, der Mefjferfchmied Andreas Sponn, welcher auch al3 SGevatter bei der Taufe war. Kaum hatte er den Schneider Sachs begrüßt, um nach dem Befinden des Kindes zu fragen, da erfcholl dejffen Geichrei aus der andern Stube in fjehr eindringlicher Weife. „Si, der Bub Hat ja eine Kräftige Stimm“, fagte fchmunzelnd der Mefferfchmied. „D ja, e8 geht fhon“, erwiderte der Schneidermeifter, „und Gott jei 2ob, er fAheint auch fonft gefund zu fein.“ m m z—r