Vorwort. Mich ein Stück Sitteraturgefchichte foll diefes Buch darbieten, Jondern das Kulturbild einer beftimmten, ereignisvollen Zeitepoche, in der das Leben und Wirken des fruchtbarften und merhvürdigften Ddeutfchen VoltsdichterS aller Zeiten den durchgehenden Faden bildet. Wenn e8 je geboten war, den Dichter eine8 fritheren Zeitalter8 mur im Zufammenhange mit feiner Zeit zu fchHildern, fo it dies bei Hans Cachs der Fall. Aus dem Handwerkerftande hervorgegangen, dem er auch bis gegen das Ende feines fangen Leben8 treıt anhänglich Olich, war cr berufen, in der Gefchichte der Reformation eine hervor: ragende Nolle zu fpielen, den ganzen Verlauf der Reformations- bewegung, von den erften begeifternden Anfängen bi8 zu ihrer Zer- Ipfitterung und ihrem Niedergang, in feinen Dichtungen zu begleiten. Sr ft zwar mur in wenigen feiner Gedichte ein Schilderer der Ereignijfe; aber wir vernehmen doch aus allen die Tonart, die ihm Die Richtung 3ab, und aus Der fein tiefes und reiches Gemüt zu uns fpricht, in Harer, nie geftörter Harmonie. Um in in diefem Sinne ganz zu verftehen, müffen wir ihn nicht allein in dem Zujammenhang mit feiner Zeit in8 Auge faffen, fondern auch in den Bezichungen zu feiner Vaterftadt, dem damals in allen Landen Hochgepriefenen Nürnberg, das zur Zeit der Geburt des Hans Sachs bereits auf die Höchfte Stufe der Entwickelung gelangt war 11nd in des römifch-dentfchen Reiches Grenzen eine faft unvergleichliche Bedeutung Hatte. Neben der in Nürnberg zu hHöchfter Blüte gelangten Kunft und feinem in allen Landen berühmten Kunitaewerbe, neben dem