jten⸗ rediß veltoe NVeunzehntes Rapitel. Der Humanismus in Nürnberg. WVige der acht Jahrzehnte, in welchen die Kaiser Friedrich III. Jund Maximilian J. an der Spitze des Reiches standen, ging in der europäischen Kulturwelt eine Umwälzung vor sich, deren Um— fang und Tragweite erst die späteren Generationen voll zu ermessen und zu würdigen im stande waren. Es war der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit, der sich in diesem Zeitraum vollzog. Als Marksteine oder Merkzeichen dieser denkwürdigen Periode können die Erfindung der Buchdruckerkunst, die Neubelebung der klassischen Studien, die Entdeckung Amerikas und die Auffindung des direkten Seewegs nach Ostindien sowie Luthers Werk der Kirchenreformation angesehen werden. An all diesen Vorgängen sehen wir Nürnberg in mehr oder weniger hervorragendem Grade beteiligt. In Nürn— berg war bald nach der Erfindung Gutenbergs die größte Drucker— werkstätte ihrer Zeit; Nürnberg war einer der Brennpunkte der humanistischen Bewegung und zugleich der unvergleichbare Sitz deutscher Kunst; selbst bei den großen Entdeckungen sehen wir Nürnberg vertreten: vorbereitend durch Regiomontanus, eingreifend durch Martin Behaim, und in der kirchenreformatorischen Bewegung war Nürnberg eine der hellsten Leuchten unter den Städten Deutschlands. Die Gebilde des hierarchisch-feudalistischen Mittelalters waren ausgelebt, der Menschengeist sehnte sich und rang nach neuen Daseins— formen. Wie in dem leiblichen Einzelorganismus das Abwerfen und Ausstoßen der das Wohlbefinden störenden abgelebten Stoffe, der Schlacken, Rückbleibsel, d. h. die Mauser, die Vorbedingung jeder Verjüngung und Neubildung ist, so verhält es sich ähnlich mit dem geistigen Gesamtorganismus der Menschheit. Einer der großen welt— historischen Mauser- und Verjüngungsprozesse ist die Periode des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Neuzeit. Mit Recht wird sie darum die Renaissance, die Zeit der Wiedergeburt genannt. Ihr litterarischer Ausdruck ist der Humanismus. Durch das wieder— erweckte Studium des klassischen Altertums ward der Menschheit gleichsam eine neue Offenbarung zu teil. In den Schriftwerken der vn se je bi zugen talie jndis mn 4. dante galie sltert nde ingt velch hͤtio ind —V gos ʒtu wweb xrft Pof ie ie * 9* 3