sur J Bechzehntes Rapitel. Handel und Hanoͤwerß Nürnbergs im Mittelalter. sr j 49 n 4. ' Ieu— bevor Nürnbergs Name nur genannt wurde, hatte sich Ban und auf den beiden Hauptwasserstraßen Deutschlands, am Rhein wie an der Donau ein lebhafter Handel entwickelt. Dort war es vor allen das goldene Mainz' und das heilige Köln, hier die alte Herzogs- und Königsstadt Regensburg, welche bereits am Aus— gang des 11. Jahrhunderts als blühende Handelsstädte hervor— treten. Die einzige Verbindung zwischen den beiden Stromgebieten bildete durch längere Zeit der Handelszug von dem schon i. J. 1030 mit dem Marktrechte bewidmeten Donauwörth nach dem Main. In viel vollkommenerer Weise wurde die Verbindung zwischen der mittleren Donau und dem mittleren Rhein hergestellt, als Nürn— berg mit staunenswerter Schnelligkeit in die Höhe kam. Weil Nürnberg weder Weinbau noch Schiffahrt treibe und auf unfruchtbarem Boden gelegen sei, wolle er seiner geliebten Stadt ihre bisherigen Freiheiten befestigen und erweitern, sagte Kaiser Friedrich II. in seinem Freiheitsbriefe v. J. 1219. Dieser Uebel⸗ sland der stiefmütterlichen Ausstattung des Bodens, welchen der kluge Kaiser in so wohlwollender Weise würdigte, wurde jedoch hin⸗ länglich ausgeglichen durch die vorteilhafte Lage der Stadt zwischen den beiden Hauptverkehrsadern Deutschlands, der Donau und des Rheins. Und so wie hier zwischen Ost und West, von der Donau zum Rhein, war auch in der Richtung von Nord nach Süd, von der Nord- und Ostsee zum mittelländischen Meer die im Herzen des deutschen Reichs gelegene Stadt der natürliche Durchgangs-, Kreuz⸗ ungs- und Verbindungspunkt. Doch was hätte alle Gunst der Lage bedeutet, wenn nicht Menschen da waren, welche dieselbe auszunützen verstanden. Glück⸗ licherweise war dies in vollsten Maße der Fall. Denn zu dem raschen Emporblühen Nürnbergs als Handelsstadt hat sicherlich nichts mehr beigetragen, als der rührige Sinn der Bevölkerung, der kauf⸗ männische Unternehmungsgeist der alten Geschlechter und vor allem