353 J 7 1 vg W agf 15 XIII. Kaspar Hausers Tod am 17. Dezember 1835. Je 9 7 „Viele Katzen sind der Maus Tod.“ Haspar Hauder 17 ij 8 gt. I. ⸗ z⸗ ef. g M Die freiwillige Selbstverletzung war ein unfreiwilliger Selbst— mord gewesen. Am Montag Mittag den 16. Dezember fand ihn sein Pfarrer zwar gelbsüchtig, aber heiter, wenn er gleich kurz und schwer atmete und über Schmerzen in der linken Seite klagte. Er sprach mit Fuhrmann, meinte, es gehe ihm jetzt besser, und hörte es gerne, als dieser ihm bemerkte, wenn er wieder gesund sei, so werde er mit der unterbrochenen Papparbeit fortfahren. „Da ich Kaspar so auf dem Wege einer schnell fortschreitenden Besserung wähnte, glaubte ich, er werde nun nur der Erholung wegen noch einige Tage das Bett hüten müssen, und nahm mir vor, am nächsten Tage ihm einen Abendbesuch zu machen und ihm ein paar Stunden durch Unterhaltung zu verkürzen“ (Fuhrmann). Am Dienstag aber, so hat seine Wärterin Karoline Lorenz eid⸗ lich ausgesagt (Akt C Vs61), fing er schon nachmittags gegen 3 Uhr an zu phantasieren und äußerte namentlich, wie sie deutlich hörte: „was mit Bleiweiß geschrieben ist, kann man nicht lesen.“ So sagte er auch der Zeugin Emma Kitzinger: „Ich muß heute noch vieles schreiben, aber alles mit Bleistift.“ Abends um 8 Uhr fand Dr. Horlacher bei seinem Patienten „kaltes eingefallenes Gesicht, kalte Extremitäten mit kaltem Schweiß bedeckt, einen sehr kurzen Atem, an den Händen keinen Puls, alle Zeichen des heran— nahenden Todes.“ Nach Horlachers Besuch begab er sich mit Bei— hilfe auf den Nachtstuhl, begann dort aber zu sinken und wurde. v. d. Linde. Kaspar Hauser. 14