352 Kaspars Selbstverwundung. hafter Begebenheiten (seine(r) Einkerkerungsgeschichte, der (des) Mord— versuchss) im Daumerschen Hause) zu verstärken. Im Gegenteil zer— fließt die Einkerkerungsgeschichte des Wunderkindes mit allen daran geknüpften Vorfällen ganz in das Märchenhafte, sobald man Hausers Persönlichkeit und sein Benehmen schärfer ins Auge faßt. Auch sah der junge Mensch sich endlich erkannt, und seine früheren Aushilfsmittel hatten ihre Kraft verloren. Seine Hoffnungen, den ernsten, ihm unangenehmen Anstrengungen des gewöhnlichen Lebens sich abermals zu entziehen, waren erloschen. Er hatte eine völlige Entlarvung dringend zu besorgen; sein Ehrgeiz, der eine falsche Rich— tung genommen, war tief verletzt. Schon einmal hatte eine Ver— wundung die ihm nachteiligen Zweifel augenblicklich niedergeschlagen; ichon einmal war er dadurch aus sehr unangenehmen Verlegenheiten gezogen worden; in neuer Frische war die Romantik seines Lebens damals aufgeblühet. Es ist, zieht man dies alles in Betracht, wenigstens nicht unnatürlich, sich für die Meinung zu bestimmen, daß Hausers Nachsinnen ihn darauf leiten konnte, durch ein entschei— dendes Unternehmen sich eine neue Bahn zu brechen; auch wenn er sogar die Möglichkeit eines zu seinem Untergange führenden Miß— lingens geahnet hätte . . . Auch die Ausführungsart ist motiviert, wenn man Hausers Persönlichkeit berücksichtigt und in Erwägung zieht, wie leicht seine Angaben über die früheren Ereignisse Glauben gefunden.“