19 darauf sehr erregt zurück. Jérome, der, wenn er unter den Augen des Kaisers war, stets ein Gefühl von Furcht oerrieth, wenn er allein war, aber über Tisch und Bänke sprang, ließ sich ganz betroffen an der Seite seiner Ge— mahlin nieder, umschlang dieselbe und versuchte, sich zu entschuldigen, indem er erklärte, es gäbe für ihn auf der Welt ja nur eine Frau und das wäre seine geliebte Katharina: er habe ja nur aus Höflichkeit mit der Prin— zessin Stephanie getanzt: er habe sich ja nicht das Ge— ringste zu Schulden kommen lassen — träfe Jemanden ein Vorwurf, so träfe er die Königin, seine Gemahlin, die er jedoch so zärtlich liebe, daß er — Napoleon hatte sich inzwischen entfernt — ihr ihre Kindereien gern verzeihen wolle. Der gesammte Hof fühlte sich natürlich durch diese Scene, deren Zeuge er gewesen war, sehr erbaut. Der König mit seiner Gemahlin am Arm, zog sich schließlich in seine Gemächer zurück. Waren ihm, dem Könige, durch Napoleon die ernstesten Vorhaltungen gemacht, ihr, der übermüthigen Stephanie, war Josephine beauftragt, den Standpunkt klar zu machen. Da es der Kaiserin so vor— kam, als machten ihre Worte keinen besonderen Eindruck auf ihre Nichte und sie sich sagen mußte, es fehle ihr am Ende doch selber die nöthige sittliche Autorität, so ersuchte sie Madame de Rémusat, deren streng tugendhafter Sinn allgemein anerkanntTwar, die allzu muntere Erbprinzessin vorzunehmen. Es liebt bekanntlich Niemand zur Rede gesetzt zu