45 In der Schlacht bei Pillenreuth am 11. März 1450 schlugen sie den Markgrafen Albrecht von Brandenburg mit dem Beinamen „Achilles“ aufs Haupt und hätten ihn nahezu gefangen genommen. Bei Affalterbach 1502 im Kampfe gegen Markgraf Casimir waren sie dagegen unglücklich, die Stadt hatte an 300 Bürger zu beklagen, die in dieser mörderlichen Schlacht, und zwar noch dicht vor den Thoren der Stadt, fielen. — Im bayerischen Erbfolgekrieg bestand das nürnbergische Heer aus 3000 Mann Fussvolk und 500 Mann Reiterei, darunter aber auch geworbene Truppen; die Artillerie aus 3 grossen Karthaunen, 28 Schlänglein (Feldschlangen , kleineres Feldgeschütz) und 60 Hakenbüchsen wurde von Bürgern der Stadt bedient. Die obersten Hauptleute waren Endres Tucher, Sebald Schürstab, Hans Harsdörfer, Georg Fütterer und Wolf Pömer, sämmtlich aus den Ge- schlechtern. Sie zeichneten sich so aus, dass Kaiser Maximilian Endres Tucher, Georg Fütterer und Wolf Pömer auf dem Schlachtfelde bei Mkt. Schellenberg zu Rittern schlug. Als Tilly sich im Jahre 1631 der Stadt näherte und sie zu belagern drohte, mussten alle Bürger in den ihnen angewiesenen Vierteln mit ihren mannbaren Söhnen und Knechten bewaffnet auf den ihnen ange- wiesenen Alarmplätzen erscheinen, um gemustert und nach Befinden eingereiht zu werden. Die Bürgerschaft erbot sich freiwillig zur Schanzarbeit und ihre Opfer- willigkeit war ohne Grenzen, denn es galt ja den Kampf für den Glauben und die Unabhängigkeit der Stadt. Die Wehrhaftigkeit der Bürgerschaft wurde durch die bürger- lichen Schiessübungen mit Armbrüsten oder Handbogen und mit Feuergewehren stets aufrecht erhalten. Die Bogenschützen hielten ihre Schiessübungen um 1340 im „Bleidenhaus‘“, dem alten Zeughaus, so genannt von den alten Kriegsmaschinen oder „Bleiden‘“‘. Schon 1430 wird in Müllner’s Annalen von den Schiessübungen mit Feuergewehren berichtet: ‚Mittwoch nach Jakobi 1486 hat man den Püchsenschützen erlaubt, in ihr Haus bei St. Johannis eine Stuben zu machen, die man Winterszeit wärmen kann.“ Die 1517 erfolgte Erfindung des Feuer- schlosses an den Gewehren oder Büchsen hat viel dazu gethan, das alte Ritterthum mit Harnisch, Schwert und