34 nicht angemessen; man hat demnach wol mit Keller jenes kewen herbeizuziehen, welches bei Aventin, Chr. 19, mit werfen zusammen- gestellt sich findet und wie keien, aus dem es entartet, durch eine öfter vorkommende Zusammenziehung — cf. kalter Gehalter u. a. — für das sonst und heute noch in Ober- und Niederdeutschland gern gebrauchte geheien werfen, schlagen, plagen eintritt (Schm. I 1025 ff.). So braucht H. 58. geheien = plagen II 10, 20, ungheit = ungescho- ren II 76, gheyen und keyen — discedere II, III 50 (Kell. VIII 98) u, ö. Die Form gehewen (von der auch Luther ungehewet — un- geschoren bildet; Schm. I 1027 ob.) für geheien, also hiuwen für hien, erklärt sich durch lautliche Anlehnung des letzteren Verbums an mhd, htwen nubere — mit dem cs von Alb. Höfer in Germ. XV 79 sogar, wenigstens in der Bedeutung von vexare, für eins gehal- ten wird —, welches selbst durch einen ähnlichen Vorgang, wie bei au = mhd. äw, zu hiuwan, heuen werden konnte (cf, hiurät neben hirät, wie selbst nhd. früher Heurath zu lesen war; Weinh, $.117s. f.)]. eu = mhd. ei: freudig (II 61 fr. an dem tantz, IL 117 opp. fromb und pyeder, also beide Male = mhd. vreidec, freidig kühn, verwegen, übermüthig, welches auch Luther nur in dieser. Form und Bedeutung kennt, das aber in den späteren Ausg. ebenfalls in freudig umgewandelt wurde, z.B. Jos. 17,9% Weish. 1118, Ephes. 619,20, Apg.4 13,31, Der Übergang zu freudig, das übrigens als Ableitung von vröude im Mhd. nicht nachgewiesen, ist nahe liegend. Gr. W. IV 158, 159; Weig. I 491); eu = nhd. ei: ergrewff [in S; die in der Oberpf. übliche Wandelung: griefe, groff, gegroffen, lässt vielleicht eine blofs pho- netische Abweichung an unsrer Stelle weniger annehmbar erscheinen, als vielmehr — trotz des Inf. greufen bei Tucher, Baumeisterbuch 197, 24; cf. Schm. I 991 — den schon früher erfolgten Übertritt dieses Verb. von der i- zur u-Reihe, unterstützt durch das vom Md. und Nd. (krüfen, krüpen; ags. creopan, engl. to creep; Zeitschr. IH 442, 541) kommende kriefen = kriechen, dessen Bedeutung der von gröüfen nicht zu ferne steht. — Schm. I 1364 und I 1378, wo kroppen greifen belegt wird]; reutter, reuter (II 17 ff, so richtig in der Bedeutung „Krieger zu Pferd“ hergenommen im 15.Jhrh. aus dem Niederl., wo ruyter == rularius, von rupta, rutta Rotte, zunächst Mitglied einer Rotte, Räuber, dann, wie Reisiger, berittener Krieger; im 17, Jahrh. nahm aber reuter auch die Stelle von Reiter, das zu-