* 24 8 J. Zweite Abtheilung. Chroniksage und Geschichte. 7 3e 77 st 12 Die Chronik Nürnbergs weiß uns viel Wunder— bares zu erzählen; so berichtet sie: Als Tiberius, des Kaisers Augustus Stiefsohn, gegen den König der Markomannen, Marbod, zog, kam er in eine Gegend, welche das Schwabenfeld hieß, zwischen den Flüssen Schwarzach, Schwabach und Rednitz im hercynischen Wald ge— legen und von einem Fluß durchströmt. Da ihn hier der Winter überfiel, so mußte er mit zwölf Legionen Lager schlagen, und zur Beschäftigung seiner Krieger ließ er auf einem Felsen einen Wartthurm mit fünf Ecken bauen und nannte ihn Neronis specula, Neroswarte. Bei seinem Abzug blieb ein Hauptmann mit einer Besatzung zurück, und wegen des dadurch entstehenden Schutzes siedelten sich Bewohner der umliegenden Länder an der Seite des Berges unter dem Thurme an, die ein sehr kühnes und kriegerisches Volk wur— den und treu zu den Römern hielten. Immer mächtiger aber drangen die wilden deutschen Völker gegen das Römische Reich, und so ward im Jahre 238 n. Chr. von den Römern statt des Wartthurms eine Burg gebaut und mit Landvögten besetzt. Der Wohnort der Ansiedler unter der Burg wurde