206 Die Dynamomaschinen, erbaut von der Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vormals Schuckert und Co. Nürnberg, sind Einphasen-Wechselstrommaschinen mit fünfzig Perioden in der Sekunde; dieselben sind mit den Dampfmaschinen direkt gekuppelt. Die Armatur ist fest— stehend, während der als Schwungrad ausgebildete Magnetstern rotirt. Die Leistung dieser vier Maschinen beträgt im Höchstmaße je 330 Kilowatt bei 2200 Volt. Die im Dezember in Betrieb genommene 1000pferdige Maschine, von denselben Firmen erbaut, ist gleichfalls eine stehende zweichlindrige Verbundmaschine mit Einspritzkondensation, arbeitet jedoch mit Ventilsteuerung. Dieselbe macht 94 Umdrehungen in der Minute, der Hub beträgt 700 Millimeter, die Cylinder haben 910 beziehungsweise 1370 Millimeter Durchmesser. Die zugehörige Dynamomaschine leistet 660 Kilowatt bei 2200 Volt. Die Betriebsergebnisse der Maschinen veranschaulicht gleichfalls die Tabelle auf Seite 205. Die größte Beanspruchung des Werkes fand am 21. Dezember um 550 Nachmittag statt mit 580 Ampère und 2200 Volt entsprechend 12760 Hektowatt; angeschlossen waren um diese Zeit 28600 Hektowatt, so das 44.6 Prozent der anaeschlossenen Hektowatt gleichzeitig in Benutzung waren. 4. Schaltanlage. Die Schaltanlage erfuhr in Folge einer im Sommer eingetretenen Störung einen Umbau insofern, als man von der direkten Messung des Hochspannungsstromes und der Verwendung statischer Meßinstrumente absehen mußte und dafür Meßinstrumente mit Reduktionstrans— formatoren wählte. Die Maschinensicherungen wurden durch einpolige Handausschalter ersetzt. Ferner wurde jede der 5 Speiseleitungen mit einem Strommesser versehen, um ständig die Belastung der einzelnen Stadtteile kontrollieren zu können. Auf der Schaltwand ist noch Raum für weitere 3 Maschinensätze von ie 1000 Pferdestärken vorhanden. 5. Kabelnetz. Der in der Zentralstation erzeugte hochgespannte Einphasenwechselstrom wird durch 5 Speiseleitungen dem geschlossenen Primärnetz zugeleitet und durch parallelgeschaltete über das ganze Stadtgebiet verteilte Transformatoren in Strom von 118 Volt umgewandelt. Sämtliche Leitungen sind als konzentrische unterirdische Kabel ausgeführt, bis auf wenige Kabel von kleinem Querschnitt (2 mal 4. 2 mal 10 und 2 mal 16 Quadratmillimeter). welche verseilt sind. Bis zum 31. Dezember 1897 waren im Ganzen 128576 Meter Kabel verlegt, Hin— und Rückleitung einfach gemessen. Hiervon betragen die Speisekabel einschließlich Meßkabel .. 23650 Meter, Netzkabel . . .. . . .... . . 91993 , Hausanschlußkabel. . . . .... 10768 , Straßenbeleuchtungskabel. .. .. 216068, 128576 Meter. Die zur Verwendung gebrachten Querschnitte sowie deren Längen sind aus der auf Seite 207 enthaltenen Uebersicht zu entnehmen. Die größte Tagesleistung wurde am 23. Dezember mit 91 000 Hektowattstunden erreicht— die geringste am 13. Juni mit 16500 Hektowattstunden. Die im Laufe des Berichtjahres vorgenommenen Kabelnetzerweiterungen betragen insgesamt 14538 Meter. Die auf die einzelnen Arten und Querschnitte entfallenden Längen sind durch eingeklammerte Zahlen auf Seite 207 gekennzeichnef * — m 44 2