gq ü uü Gesundheitswesen 308 seitens des Gefangenenlagers Schweinau durch französische Soldaten in einzelne Gräber abgeteilt, mit Grabkreuzen versehen und entsprechend bepflanzt. Am Allerheiligenfeste fand bei diesen Grabstätten eine Gedächtnisfeier statt, an welcher etwa 200 Gefangene nebst dem Offizierskorps des Kriegsgefangenenlagers teilnahmen. Es wurden hierbei von 4 gefangenen Geistlichen — 2 Franzosen, 1 Engländer und 1 Russen — Ansprachen gehalten und Kränze mit Schleifen in den Landesfarben niedergelegt. Besondere Bemerkungen. Wegen der durch den Krieg hervorgerufenen Kerzennot beschloß der Stadtmagistrat im Frühjahr, den Lichterschmuck in den Leichensälen am Süd— und St. Johannisfriedhof elektrisch einzurichten. Im Laufe des Sommers wurden auf dem Südfriedhofe die hierzu erforderlichen Arbeiten vorgenommen und es konnte bereits im November der elektrische Lichterschmuck zum Teil verwendet werden. Derselbe hat sich sehr gut bewährt. Die elektrische Kerzenbeleuchtung im Leichenhause zu St. Johannis konnte infolge Arbeiter- und Rohstoffmangels erst im Jahre 1917 ausgeführt werden. Um das Friedhofsbild freundlicher zu gestalten, wurde nach Beschlüssen der städti— schen Kollegien auf dem Südfriedhofe eine Anderung bei den Reihengräbern für Erwachsene vorgenommen in der Weise, daß immer zwei Reihen Grabsteine Rücken gegen Rücken zu stehen kamen und der dazwischen liegende Steg mit Sträuchern bepflanzt wurde. (Siehe auch den Abschnitt „Stadtgärtnerei“). Die hierzu erforderlichen Bodenverbesserungen und ein Teil der Hinterpflanzungen wurde bei den Abteilungen 26 mit 82 teilweise zur Aus— führung gebracht. Das Friedhofsbild hat sich durch diese Abänderung bedeutend verschönert. Da die Erweiterung des Südfriedhofs notwendig geworden ist, wurden während des Sommers auf dem Erweiterungsgelände 15 Schürfgruben angelegt, um den Stand des Grundwassers und die Bodenbeschaffenheit feststellen zu können. 18. Ansteckende Tierkrankheiten. Auf Veranlassung der Polizeibehörde wurden 26 Hunde, welche Personen gebissen hatten, auf ihren Gesundheitszustand untersucht. Tollwutverdächtige Erscheinungen haben sich in keinem Falle ergeben. Bei einem Bestande von 6 Pferden zeigte eins klinische Anzeichen des Rotzes. Bei weiteren 4 Pferden des gleichen Bestandes wies die Unter— suchung des Blutes auf Agglutination und Komplementablenkung mit großer Wahrschein— lichkeit auf Rotzverdacht. Bei der Sektion der auf polizeiliche Anordnung getöteten 5 Pferde wurde bei 3 Tieren Rotz festgestellt, während 2 sich als rotzfrei erwiesen. Maul- und Klauenseuche ist in einem Bestand von 28 Rindern aufgetreten, von denen J Tier geschlachtet werden mußte. Räude wurde bei1 Pferde gefunden. Von Schweinerotlauf wurden 30 Gehöfte mit einem Gesamtbestande von 86 Tieren betroffen. Von den erkrankten 37 Tieren sind 2 gefallen, 28 wurden geschlachtet. 19. Aufsicht über Hunde. Der Untersuchung wurden 5230 (5 834)) Hunde unterstellt. Wegen ansteckender oder übel aussehender Krankheiten mußten 10 (29) Hunde beanstandet werden. Nach Ablauf der den Eigentümern gewährten Frist wurden 6 (18) als geheilt und 2 6) als gebessert noch⸗ mals zur Untersuchung vorgeführt; 2 (5) Hunde wurden getötet, — (1) ist entlaufen. Herrenlose Hunde. In den Sommermonaten wurden 13 (17) Streifen auf herrenlose, in öffentlichen Anlagen, auf dem Hauptmarkt und in der Markthalle frei umher— laufende Hunde vorgenommen. Die Zahl der dabei eingefangenen Tiere betrug 15 (7). Von diesen wurden 9 (2) an die Eigentümer zurückgegeben und 6 (5) zur Wasenmeisterei in V einschl. der im Laufe des Jahres untersuchten Hunde.