Bemeindevertretung und Verwaltung 37 9. Statistisches Amt. Das ständige Personal des Statistischen Amts bestand am Schlusse des Berichts— ahres aus dem Assessor des Amts, der auch den seit Kriegsausbruch zum Heeresdienst einberufenen Direktor vertrat, 3 wissenschaftlichen Hilfsarbeitern, von denen der zweite am 8. September, der dritte am 5. Oktober 1915 eingestellt wurde, einem Offizianten als Bureau— leiter, 2 weiteren Offizianten, von denen der zweite im August 1915 eintrat, 1 Funktionär, der von Anfang September bis Jahresschluß, wie alljährlich, der städtischen Steuerdienststelle zur Hilfeleistung zugeteilt war, 1 Assistenten und 1 Maschinenschreiberin. Außer dem Direktor waren vom ständigen Personal noch 2 Funktionäre und 1Assistent zum Heeresdienst eingezogen. An vorübergehend angestellten Aushilfskräften waren bei Jahresschluß 5, nämlich 1 männliche und 4 weibliche vorhanden. Außerdem waren dem Amte 2 Aufseher zugeteilt zur Uberwachung der Einhaltung der Preisvorschriften und der Bestimmungen über die fleisch- und fettlosen Tage ab 1. Dezember 1915. Die vielen und zum Teil auch sehr umfangreichen Kriegserhebungen machten überdies von Zeit zu Zeit die Einstellung einer größeren Anzahl von Hilfskräften erforderlich. Über die laufenden regelmäßigen Arbeiten des Amts, die sich vornehmlich auf statistische Erfassung und Darstellung der Bevölkerungsbewegung, des Krankenstandes, des Bau- und Wohnungswesens, der Preisbewegung, der Arbeitsnachweistätigkeit, des Fremden— berkehrs und des Schulbesuches erstreckten, ist bereits im Verwaltungsbericht 1909 S. 54 ff. ausführlicher berichte. Daneben war im Jahre 1915 eine ganze Reihe von außerordentlichen Kriegserhebungen durchzuführen. So war zunächst am 1. Februar 1915 eine Aufnahme der Getreide- und Mehlvorräte vorzunehmen, bei der auch alle im Besitze von Privat— haushaltungen befindlichen Vorräte, soweit sie nicht unter zwei Zentner betrugen, erfaßt werden mußten. Am 25. Februar kam hierzu eine Nacherhebung, bei welcher diejenigen Haushaltungen und Geschäfte anzeigepflichtig waren, die bei der Erhebung vom 1. Februar wegen der damals nicht anzeigepflichtigen Mengen Fehlanzeigen eingereicht hatten. Noch 8 veitere Getreide und Mehlerhebungen waren 1915 durchzuführen, nämlich am 9. Mai, am 16. August und am 16. November. Im Mai und November erstreckten sich die Erhebungen auf die Vorräte bei Landwirten, Bäckern, Händlern und den einschlägigen Betrieben, sowie fuf die Bestände des Kommunalverbandes; im August waren nur die aus früheren Ernten noch vorhandenen Getreide- und Mehlvorräte aufzunehmen. Auch 2 Kartoffelerhebungen waren im Jahre 1915 auszuführen und zwar am 15. März und am 15. Mai. Außerdem fand vom 2. bis 8. August eine Erhebung über den Verbrauch an Kartoffeln, verbunden mit dem Verbrauch an frischem Fleisch, bei den städtischen Beamten und Arbeitern statt und für Anfang November war eine Feststellung der Gesamtkartoffelernte aller jener Erzeuger angeordnet, deren Kartoffelanbaufläche mehr als 1 Hektar betrug. Im Anschluß hieran mußte über die sämtlichen durch die Erzeuger erfolaten Kartoffelverkäufe durch das Statistische Amt Buch geführt werden. Viehzählungen fanden am 15. März, 15. April, 1. Oktober und 1. Dezember statt. Im März und April wurden nur die Schweinebestände aufgenommen, im Oktober und Dezember Pferde, Rindvieh, Schweine, Schafe und Ziegen, im Oktober auch noch Federvieh. An sonstigen Erhebungen und außergewöhnlichen Arbeiten waren durch das Amt noch auszuführen: am 12. März eine Vorratserhebung über Gerste und Mengkorn aus Gerste und Hafer, am 16. März eine Rundfrage, betreffend die in Nürnberg vorhandenen Kühlräume zur Sicherstellung von Fleischvorräten, am 23. März eine Rundfrage an die hiesigen Brauereien wegen der vorhandenen Darren und Doppeldarren, am 27. März eine Vorratserhebung über Malz und Malzkeime, am 29. März eine Erbebung über die Erzeugnisse