Gemeinnützige Anstalten, Armenwesen und Wohltätigkeit Auf ein Pfand treffen nach dem Stand am Schlusse des Berichtsjahres durch— schnittlich 8.18 (7,08) M Vorschuß. Die Verteilung des Geschäftsverkehrs auf die einzelnen Monate siehe Statistisches Jahrbuch 1911, Tabellen 326 und 328. Von den Pfanderledigungen kommen nach Pfänder— zahl auf Auslösen und Erneuern 93,83 (94)0/0, auf Versteigern 6,7 (6)0/0; nach den gezaählten Vorschüssen auf Auslösen und Erneuern 94,1 (05)0/0, auf Versteigern 5,9 (5)00. Bei den Versteigerungen wurden mehr erlöst und nicht erhoben 5790 (6344) M. Von den zur Versteigerung gekommenen Pfändern, auf welche die Leihanstalt für Vorschüsse und Zinsen ein Guthaben von 54742 (44202) M hatte, konnte ein mit 7761 (3660) C1I42 (8,8)0/0 des Gesamtguthabens belasteter Teil nicht zugeschlagen werden, weil die für diese Pfänder vorliegenden Gebote die Vorschüsse und Zinsen nicht deckten. Diese Pfänder mußten von den Schätzmeistern bezw. Pfandvermittlerinnen zurückgenommen werden. Der Wert des Pfänderbestandes am Schlusse des Berichtsijahres betrug 845 729 (777 155) M. 212 Die Versicherungssumme gegen Feuer beträgt für die Pfänder und Fahrnis 885 000 M0, die der Gold- und Silberpfänder gegen Einbruch 450 000 M. Rechnungsergebnisse. Die Mehrausgabe betrug im Berichtsjahre 69 204 (31 102) M. Die ständigen Darlehen und kurzfristigen Vorschüsse aus der Stadthauptkasse hielten sich auf der gleichen Höhe des Vorjahrs (361848 6). Die Fahrnis des Leihhauses hatte am Schlusse des Berichtsjahres einen Wert von 117835 (11731) A. Sie ist Eigentum der Stadtkämmerei. Vereinnahmt wurden 75 140 (63 866) MA, verausgabt 71764 (67 833) M, sodaß sich ein Erträgnis von 3376 ergab, welches an die Stadthauptkasse abzuführen ist. Im Vorjahre ergab sich ein Fehlbetrag von 3967 4. 3. Arbeitsnachweis. Städtisches Arbeitsamt. Allgemeines. Auch im Berichtsjahre 1911 war es möglich, die Tätigkeit des Arbeitsamtes zu erweitern. Die Gesamtzahl der erzielten Ver— mittlungen zeigt gegen das Vorjahr eine Steigerung von 5291 — 18,20/0; die Vermehrung der Angebote der Arbeitgeber betrug 5876 — 16,90/0, die der Gesuche der Arbeitnehmer 6084 13,30/0. Frei von Sonderinteressen und ohne Beeinflussung von irgend einer Seite, konnte das Arbeitsamt ruhig und objektiv an seine nicht immer leichten Aufgaben herantreten. Die Durchführung des Grundsatzes, den rechten Mann auf den rechten Platz zu bringen, hat nicht unwesentlich dazu beigetragen, daß gerade in der Vermittlung gelernter Arbeiter ganz bedeutende Fortschritte erzielt wurden. Sie stieg von 5098 im Jahre 1910 auf 7082 im Jahre 10911; es ist also hier eine Mehrung von 1984 — 25,70/0 festzustellen. Aber wie viele tüchtige Arbeiter könnten rascher vermittelt werden, wenn die Umfrage eingedämmt und die Indu— striellen, Gewerbetreibenden und die Handwerksmeister ihre offenen Stellen noch mehr als bisher auch beim städtischen Arbeitsamt anmelden würden! Das Vertrauen der Beteiligten zu festigen und das jener Kreise zu gewinnen, die dem Arbeitsamt noch fernerstehen, ist dessen vornehmste Aufgabe. Wenn diesem Bestreben des gemeinnützigen Unternehmens die nötige allseitige Unterstützung zuteil wird, so liegt das im dringendsten eigenen Interesse der Arbeitgeber wie der Arbeitnehmer. Organisation des Amtes. An organisatorischen Anderungen ist für das abge— laufene Jahr nur eine einzige festzustellen, nämlich die Schaffung eines besonderen Fach— ausschusses für die wirtschaftsgewerbliche Abteilung. Die hierüber erlassenen Vorschriften vom 9. Juni 1911 sind im Folgenden abgedruckt.