Städtische Betriebe VII. Städtische Betriebe. 1. Wasserwerk. Baubestand. 1. Wassergewinnungsanlagen. An den älteren noch im Betrieb befindlichen Wasserwerksanlagen sind im Berichtsiahre wesentliche Anderungen oder Er— weiterungen nicht erfolgt. An dem Wasserleitungsbau Ranna-Nürnberg ist im Berichtsjahre un— unterbrochen fortgearbeitet worden. Bei dem Stollen Buchenberg-Wallstein wurde am 16. März 1911 der letzte Meter durchgeschlagen. Zur Feier des Durchschlags hatten sich zahlreiche Mitglieder der städtischen Kollegien mit der Bauunternehmung Grün 6 Bilfinger, Mannheim vereinigt. Infolge der ausgeführten Umgehung der angeschlagenen Höhle wurde der Stollen 48 m länger, so daß seine ganze Länge nunmehr 2630 m ebeträgt. Die in der Höhle aufgelassene Stollenstrecke wurde vermauert. Die durch die vielen Höhlenbildungen sehr erschwerten Arbeiten zum Betonausbau des Stollens waren am Schlusse des Berichtsjahres noch nicht ganz beendet. Am Nordmundloch des Stollens ist als äußerer Abschluß des Bauwerkes ein von der Hochbauabteilung des städtischen Bauamtes entworfenes Portal errichtet und in der Nähe des Südmundloches in Artelshofen ein Wärterhaus für einen Streckenwärter gebaut worden. Auf der Westseite des Viehbergstollens ist als Abschluß des fertigen Bauwerks noch ein in Muschelkalk ausgeführter Eingangsturm errichtet worden. Für den Stollen selbst waren im Berichtsjahre noch größere Nacharbeiten erforderlich, da die ursprüngliche Stollenentwässerung sich als ungenügend erwiesen hat und durch eine neue wirksamere ersetzt werden mußte. Für diese Arbeiten wurde von den städtischen Kollegien mit Beschlüssen vom 14. und 25. Juli 1911 ein Kredit von 20000 ä genehmigt. Die Arbeiten wurden in eigener Regie ausgeführt. Die Rohrleitungsstrecke Los JIV, mit 1000 mm Lichtweite, von Ranna bis Neuhaus reichend, war im Juni 1911 fertig gestellt. Die dabei hergestellten drei Pegnitz— kreuzungen sind unter vollständiger Umleitung des Flusses erfolgt. Bei der ersten Pegnitz— kreuzung ließ es die Höhenlage der Sohle zu, das Flußbett in geradem Zuge, ohne Abkröpfung des Rohrstranges nach unten, zu unterfahren. Hier wurde die Verwendung von Gußröhren beibehalten, weil der Wasserleitungsdruck hier nur 6 m beträgt. Dagegen wurden bei der zweiten und dritten Pegnitzkreuzung flußeiserne, mit Wassergas geschweißte Röhren gewählt, weil hier der Wasserleitungsdruck und die elementare Kraft des Flußes größer ist. Die Rohrleitungsstrecke Los V, mit 1000 mm Lichtweite, vom Ende des Stollens Kugelberg bei Rothenbruck bis zum Anfang des Stollens Haidenhübel bei Neuensorg reichend und außerdem die Anschlußstrecke zwischen Stollen Hufstätte und Buchenberg umfassend, war ebenfalls im Juni 1911 fertiggestellt. Hier hatte man sowohl bei der Rohrverlegung auf der Strecke, als auch besonders bei der vierten Pegnitzkreuzung bei Rothenbruck mit außerordentlich großem, unerwarteten Wasserandrang zu kämpfen, wozu noch stellenweise Wassereinbrüche der nahegelegenen Pegnitz in die Baugrube eintraten. Es waren hier zeit—