— 329 —- X Glieder des nassauischen Hauses aus dem oberrheinischen Kreise nach Franken zu verpflanzen. Der Plan hatte die Kehrseite, dass die Staaten, welche im Nordwesten ge- schaffen wurden, sich Frankreichs Geboten, einer etwaigen Ausschliessung des englischen Handels fügen mussten, Es war das eine Wiederaufnahme von Gedanken, welche 1798 unter dem Direktorium sich reichen Beifalls erfreut hatten. Sieyes hatte damals geglaubt, dass die Republik Oesterreich nur im Zaume halte, wenn in Süddeutschland keine der deutschen Mächte auf einen Fuss eigenen Bodens treten könne. Jetzt, nach dem Anwachsen von Frankreichs Ansehen, hoffte Talleyrand, der französische Minister des Aeussern, Bonaparte werde, gestützt auf die abhängigen Staaten des Nordwestens, derart auf Preussen lasten, dass dieses nicht wagen werde, selbst auf Grund seiner ver- stärkten fränkischen Stellung eine Politik zu verfolgen, welche den Einfluss der Republik auf Süddeutschland oder auf Oesterreich in Frage stelle. Der Plan vom Dezember 1801 war den Zielen des russischen Kabinetts entgegen- gesetzt. Aber Alexander war, wenn seine Diplomatie nicht durchdrang, gewillt einzulenken. Der König hätte wohl kaum zugestimmt. Die Verlegenheit, sich auszusprechen, wurde ihm durch die Einrede der mecklenburgischen Herzöge erspart. Von keiner Seite ermuntert, betrieb Bonaparte die Idee nicht weiter. Mit der Abweisung des Tauschprojektes blieb für Friedrich Wilhelm kein anderer Ausweg als sich auf dem linken Ufer der Weser umzusehen. Einzelne kleinere Striche Frankens erstrebte er auch jetzt noch. Es war Hardenberg, der fortwährend darauf sann. In einem Schreiben, das er im Sommer 1801 kurz nach dem Beginn der Verhandlungen der Reichsdeputation aus Ansbach an Haugwitz richtete, sprach er die Erwartung aus, dass den ı, Vom 24. Aug. 1801; R. XI, 25 B,