Pflicht müßten alle Rücksichten schweigen, aber viel Geld aufzuwenden, Unannehmlichkeiten aller Art sich aus- zusetzen und doch keine günstige Perspektive zu haben — das ist sicher nicht klug. Es fragt sich nun freilich, wie den Mann behandeln, nachdem man sich so mit ihm eingelassen? Ich besorge nur eines, das sind Indiskretionen. Meiner Ansicht nach sollte etwa unter dem Vorgeben, daß Verwandte und Freunde vor Allem consultirt werden müßten, die Sache (unleserlich) und wieder (verschoben) werden, und zwar unter Beobachtung der freundlichsten Formen. Befindet sich der Mann in einer Nothlage, so gibt man ihm etwas als Anerkennung seiner an den Tag gelegten Disposition, ohne irgend eine Verpflichtung zu agnosciren. Und weiter — kommt Zeit, kommt Rath. Ich stehe mit meiner Kenntniß von Personen und Verhältnißen, sowie mit meinem Rathe, so gut ich ihn jeweils nach Lage der Dinge zu geben vermag, stets zur Disposition. Vorerst also keine persönliche Begegnung der hohen Dame mit dem Manne mehr, und Zeitgewinnen ohne denselben vor den Kopf zu stoßen, das ist vorläufig meine Meinung. Ich kann mir denken, daß die hohe Dame von der Sache praeoccupirt ist. Ich hege den Glauben, daß die Wahrheit noch an den Tag kommt, aber Sie darf sich nicht en avant stellen, auch nicht sichtbar hinter den Coulissen. Ich war eines Tages mit der Frau von Sturmfeder zusammen bei der Höchstseligen Großherzogin. Es war, wenn ich nicht irre, von dem Feuerbachschen Gutachten die Rede, als Frau von Sturmfeder die Großherzogin frug: ob Sie es für möglich halte, Sie antwortete achselzuckend: mais mon dieu — tout est possible! Damit glaube ich im Wesent- lichen Ihre freundlichen Zeilen beantwortet zu haben, wie gesagt stets weiter Zu Diensten stehend. C...undC...(?) 297°