übersetzt, ohne auf die grammatikalischen Fehler Rück- sicht zu nehmen. Es folgt noch eine geheimnisvolle Unter- schrift, mit der wir uns nachher genau beschäftigen werden. Von dem Erbprinzen, wenn er als Kaspar noch lebte, stammt der Zettel selbstverständlich nicht; denn der konnte mit 4 Jahren schwerlich schreiben, geschweige denn einen Brief in noch so schlechtem Latein verfassen. Die Hypothese der Hauseranhänger ist vielmehr fol- gende: irgendeiner der untergeordneten Mittäter bei der Kindesvertauschung habe Gewissensbisse bekommen, sich in der Beichte dem Geistlichen anvertraut, der katholische Beichtvater sei über das fürchterliche und noch immer fortdauernde Verbrechen entsetzt gewesen und habe in dem Pflichtenkonflikt zwischen dem, strengen Beicht- geheimnis und dem begreiflichen Wunsch, eine solche Tat zu offenbaren, den sonderbaren Mittelweg gewählt, einen lateinisch geschriebenen Zettel mit einer Andeutung des schrecklichen Geheimnisses dem Rhein anzuvertrauen, es damit gewissermaßen einem Gottesurteil anheimstellend, ob die Flaschenpost gefunden und verstanden werde. Sicherheitshalber habe er den Brief so abgefaßt, als ob er von dem Gefangenen selber stamme. Gefunden wurde die Flaschenpost freilich, aber verstehen konnte sie im Jahr 1816 kein Mensch, außer den in die Tat Ein- geweihten. Ich schalte ein: Lauffenburg, in dessen Nähe das Ge- fängnis gewesen sein soll, liegt am Rhein zwischen Schaff- hausen und Basel. Ein schweizerisches Großlauffenburg und ein badisches Kleinlauffenburg sind nur durch den Strom getrennt. Die Älteren unter Ihnen werden sich viel- leicht noch der wunderbaren Stromschnellen entsinnen; es war vielleicht der schönste Ort am ganzen Rhein. Seit etwa 20 Jahren sieht es anders aus: man hat das Gefälle des .