Inhaltsverzeichnis: Die neue Zeit

II. 
Rottmann trat aus der kühlen Dämmerung 
seines Hauses in die heiße, dicke Luft. Sechs Uhr 
abends und noch war kein Nachlassen der Glut zu 
spüren. 
Der Wärmemesser an der Ecke der Straße zeigte 
dieselbe Höhe wie am Mittag. Rottmann schaute 
zum Himmel auf. Das schmale Stückchen Himmel, 
das über den spitzen Giebeln zu sehen war, leuchtete 
in blendender Bläue. Rottmann nahm den Hut 
ab und strich sich über Stirn und Haare. Und mit 
dem Hut in der Hand schritt er in die enge Gasse 
hinein, die sich in Krümmungen aufwärts zog. 
Kleine engbrüstige Fachwerkhäuschen wechselten 
mit hochstöckigen Steinhäusern; überall waren die 
Läden geschlossen; selbst die bescheidenen Schaufenster 
der Mehlhandlungen und Bäckereien waren verhängt. 
Die Bänke vor den Türen waren leer; das übliche 
Samstagsscheuern und »putzen hatte noch nicht ein—⸗ 
mal begonnen. — 
Die Messingschüssel über der Tür des Barbiers 
Wenzèl blitzte wie alle Tage in der Sonne und 
unter ihr stand Alphonse Wenzoeèl, der kleine, ver—⸗ 
wachsene Bader. Er verbeugte sich lebhaft, als er 
Herrn Sebastian Rottmann die Straße heraufkommen 
sah; so lebhaft, daß ihm die wuscheligen Haare
	        
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