Objekt: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

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Lager dar.“ (Eger.) — 11. November 1809. Aus Furcht vor Strafe über 
ein begangenes Verbrechen ertränkte sich der Privatlehrer Paul Ehrlicher. 
— Am 80. Dezember besuchte Kronprinz Ludwig von Bayern Fürth. 
Morgens 9 Uhr empfingen ihn am Eingange der Stadt mehrere Staats— 
diener und begleiteten ihn durch ein Spalier des Bürgermilitärs in das 
brandenburgische Haus, wo er ein Fruͤhstück eimnahm. Darnach erfolgte 
die Vorstellung der öffentlichen Staatsbeamten, der Geistlichkeit ꝛc. Die 
Bürgerwehr defilierte mit fliegender Fahne und türkischer Musik. Im Saale 
des Gasthauses wurde ihm zu Ehren eine Ausstellung hiesiger Fabrikate 
veranstaltet. Nachmittags 1 Uhr kehrte er nach Nürnberg zurück. 
— Fürth hatte viele Durchmärsche und Einquartierungen von französischer 
und primatischer Kapallerie und Infanterie. — 25. Juli 1810. Jean 
Simon Bumel, der flüchtig gewordene Mörder eines Bauern bei Dinkels— 
bühl wurde durch die Wachsamkeit der hiesigen Polizei auf der Straße 
nach Burgfarrnbach ergriffen. — Durchmärsche von französischer Artillerie, 
Kavallerie, hessischer Garde, Artillerie und Husaren und einer portugiesischen 
Jägerlegion zu Pferd. — 29. März 1811. Die Frau des Schuhmachers 
Kiste wurde beim Leseholzsammeln im Stadtwalde von einem fallenden 
Baume erschlagen. — 16. Juli. Der 10jährige Sohn des Glasschleifers 
Schönleben kam aus Unvorsichtigkeit dem Kammrad der obern Mühle zu 
nahe und wurde zerquetscht. — 7. Januar 1812. Die Schranne im Hof—⸗ 
raum des Wirtshauses „zum roten Roß“ eröffnet. Schrannentage Diens— 
tag und Freitag. — Im Frühjahre Durchmärsche von französischen, italienischen, 
kroatischen, dalmatischen und württembergischen Truppen. In Fürth war 
im Juni bayerische Artillerie einquartiert. — Während des Jahres 1813 
hatte Fürth diele Durchmärsche und Einquartierungen. Französisches, 
stalienisches und neapolitanisches Militär kam bis Juni, darnach traf 
russische Kavallerie und Artillerie unter General Koscheloff, später öster— 
reichische Infanterie ein. — Für die verwundeten bayerischen Krieger bei 
Hanau wurden 665 fl. gesammelt und nach München abgeliefert. Im 
Rovember bildete sich ein Frauenverein, welcher Binden, Leinwand, Hemden, 
Charpie, Bandagen ꝛc. an die Hauptlazarethdirektion nach Offenburg sandte. 
Außer der zur Nationalgarde zweiter Klasse ausgehobenen Mannschaft 
lieferte Fürth noch 11 freiwillige Landhusaren und 9 freiwillige Jäger. 
Das Haus Königswarter uniformierte 4 Jäger, mehrere Bürger lieferten 
b gezogene Kugelbüchsen. Für die zurückgebliebenen Weiber und Kinder 
wurden Beiträge von mehreren hundert Gulden eingesammelt. (Eger.) — 
Auf dem Marsche nach Ansbach kamen am 183. Dezember 44 freiwillige 
Jäger mit den Roßstaller Bauern so in Streit, daß Sturm geläutet wurde. 
Ja“Bauern und 9 Jäger wurden verwundet. — 1814. Die Hardt wird 
um 1948 fl. verpachtet. — Am 20. Januar ertrank Gg. Heiter in der 
Pegnitz, am 11. Juli Daniel Schaller in der Rednitz beim Baden mit 
Schwimmblasen. — 18. April. „VDer am 31. März erfolgte Einzug der 
Verbündeten in Paris wurde gefeiert. Eine geschmackvolle, allgemeine und 
mitunter kostspielige Beleuchtung zog eine Menge Fremder aus allen Gegen— 
den der Nachbarschaft herbei. Sinnbilder und Inschriften sprachen die 
Vaterlandsliebe und Anhänglichkeit der Bewohner an den Landesvater aus. 
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