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Wilhelm Gauch
aus Altenbamberg, gest. den 2. Nov. 1870, Soldat im 8. bayer. Inf.Regt.
Johann Fürweiser
aus Neufang, gest. den 9. Jan. 1871, Soldat im 7. bayer. Inf.Regt.
Friedrich Windsheimer
aus Bruck, gest. den 10. März 1871, Soldat im 14. bayer. Inf.Regt.
Andreas Keller
aus Fürth, gest. den 18. Juli 1871, Sergeant im 7. bayer. Inf.-Regt.
1870. —1871.
An den Wänden sind Kriegsembleme angebracht. Das Denkmal,
dessen Entwurf von dem städtischen Baurat Friedr. Friedreich gefertigt
wurde, kam auf 670 fl. zu stehen; wozu der Bürgerverein eine Gabe von
75 fl. spendete. Dasselbe wurde ohne besondere Feier an Johanni 1872
enthüllt und wird alljährlich am Johannistage auf Kosten der Stadtgemeinde
mit Blumen und Kränzen geschmückt.
Im Jahre 1878 dachte man an die Verlegung des Kirchhofes in
der obern Königsstraße. Ein Eingesandt in den „Neuesten Nachrichten“
von 1878 sprach sich gegen die Verlegung folgender Maßen aus:
„Die Verlegung des Kirchhofes ist allen gegenteiligen Behauptungen
zum Trotz ganz unnötig. Seit dem Bestand unseres Kirchhofes sind 3572
Gräber verkauft worden, wovon aber ein beträchtlicher Teil noch unbelegt
ist. Wird das der Gemeinde gehörige Areal entsprechend benützt, so ist
noch Raum für über 4000 Gräber vorhanden. In den letzten 8 Jahren
wurden 247 Gräber, also im Durchschnitt 82 jährlich verkauft. Da der
größte Teil der Familien mit Gräbern versehen ist, so ist eine Steigerung
des Verkaufs nicht anzunehmen, dadurch ergibt sich, daß unser Friedhof
auf 50 Jahre noch ausreicht, von den noch zu erwerbenden passenden
Plätzen gar nicht zu reden. Von einer Gesundheitsschädlichkeit kann abso—
lut keine Rede sein, da unser Kirchhof auf der passendsten Seite angelegt
und s. Z. Bezirksgerichtsarzt Rieger die Zurückverlegung selbst nur
als wünschenswert bezeichnete. Sollten vielleicht Privatinteressen
oder Liebhabereien den Ausschlag geben?“ —
Die Ansicht des größten Teiles der christlichen Einwohnerschaft ging
nun 1878 dahin, daß weder die Zeitverhältnisse, noch das Gemeindever—
mögen einen genügenden Anlaß bieten, um die Sache mit aller Gewalt zum
Abschluß zu bringen. Diese Mißstimmung kam in der am 20. Mai 1878,
abends 8 Uhr, im Weißengartensaale abgehaltenen, sehr zahlreich besuchten
Bürgerversammlung zum Ausdruck. „Obwohl die Frage mehr den christ—
lichen Teil der Bevölkerung anging, hatten sich doch auch Israeliten einge—
funden.“ Privatier Ott eroͤffnete die Versammlung und sprach in längerer,
mit Beifall aufgenommener Rede gegen die Verlegung:
dDer Ort, wo die Gebeine unserer Lieben ruhen, solle uns ent—
rissen werden; wir könnten dann nicht mehr am Grabe unserer Teuren
weilen und es mit Zeichen der Liebe schmücken, wie es jedes Jahr am
Johannistage geschehe. Diese schöne Sitte sollte man ehren und ihr