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etwas gespannt wird; die der Naht des Strumpfes gegenüberliegenden freien
Ränder desselben werden dann mittelst Klemmen oder Versicherungsnadeln
an den über dem Gliede in einem kleinen Abstande gehaltenen Beinträger
befestigt, worauf endlich der Beinträger mittelst Schnur an den Bügeln auf-
gehängt wird, Damit die Schnur von der Wölbung des Bügels nicht ab-
gleiten kann, ist auf der Höhe der Wölbung ein Knopf angebracht; zwei
seitlich an den Bügeln befindliche Knöpfe dienen zur Verankerung des Bein-
trägers, wenn seitliche Schwankungen desselben vermieden werden sollen. Für
gewöhnlich wird von der Verankerung kein Gebrauch gemacht werden, weil
dem Kranken die Beweglichkeit des Beinträgers zur Ermöglichung kleiner
Lageveränderungen des Körpers meist erwünscht sein wird.
Zur Armschwebe gehört gleichfalls ein Flanellstück, das dem Arm in
gebeugter Stellung des Ellbogens faltenlos anliegt, ferner eine Bandeisenschiene
(Armträger) und endlich 2 Bügel zum Aufhängen des letzteren (Fig. 3). Das
Flanellstück kann durch eine Binde ersetzt werden, mit welcher der Arm an
den Armträger angewickelt wird; die Bindenturen müssen etwas zusammen-
genäht werden, damit der Ellbogen nicht mit der Zeit zwischen denselben
durchsinkt, Die beiden Bügel werden an ihren Grundtheilen am besten so
niteinander vereinigt, dass sie in beliebige Winkelstellung zu einander gebracht
werden können.
Fig.
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Mittelst der Bein- und Armschwebe lassen sich Knie- und Fussgelenk,
bezw. Ellbogen- und Handgelenk immobilisiren. Bei Erkrankung des Hüft-
oder Schultergelenkes muss die Becken- oder Brustschwebe an die Bein- bezw.
Armschwebe angesetzt werden.
Zur Beckenschwebe gehört a) ein Schwebetuch aus kräftiger Lein-
wand von einer dem Körperumfang ungefähr entsprechenden Länge und von
solcher Breite, dass das Becken von der Gesässfalte bis zum Darmbeinkamme
Unterstützung findet; b) ein Beckengestell aus Bandeisen (Fig. 4), welches
über das Becken gehoben und mit seinen schmalen geraden Rändern auf das
Bett aufgesetzt wird. Die schmalen Ränder des Schwebetuches werden in
das Gestell so eingehängt, dass dem mässig gehobenen Becken eine Leib-
schüssel untergeschoben werden kann, Der obere Theil des schmalen
Schwebetuchrandes wird an die entsprechende Querstange des Beckengestelles