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II. Die Umgebung der inneren Stadt,
a) Lorenzer Seite.
Die ganze innere Stadt ist noch mit Wällen und Gräben
umzogen, und 22 Tore und Türme geben noch ein anschau-
liches Bild von dem wehrhaften Charakter der alten Reichs-
stadt. Die Wälle sind zum Teil in schöne Anlagen
verwandelt und werden immer mehr von neu entstehenden
architektonisch wirkungsvollen Häuservierteln begrenzt.
Die südlichen Vorstädte werden von der Staatsbahn
durchschnitten, deren Linie von mehreren Tunnels und
einem Viadukt gekreuzt wird. ‚Jenseits der Bahnlinie
nach Bamberg-Hof, zwischen den Vorstädten Gostenhof und
St. Leonhard, läuft der 1843 eröffnete Donau-Main-
Kanal (Ludwigskanal); beim Kanalhafen in St. Leon-
hard der Gebäudekomplex des städtischen Schlacht-
und Viehhofes und etwas weiter die neue Gasanstalt.
In Gostenhof ist die neue protestantische Drei-
einigkeitskirche bemerkenswert, sowie der Kirch-
hof zu St. Rochus mit einer von K. Imhoff (1518) ge-
stifteten Kapelle mit Holzskulpturen von Veit Stoß; auch
mit Peter Vischers Grab; nebenan der Militärkirchhof mit
neueren Denkmälern. Jenseits der Fürtherstraße, längs
der die Lokalbahn nach Fürth (Ludwigsbahnhof) fährt,
liegen die Rosenau (s. S. 96). die neuen Kavallerie-
Kasernen und weiter hinaus das Zellen-Gefängnis,
Jenseits des Hauptbahnhofes breiten sich die dicht-
bewohnten Vorstädte Steinbühl, Galgenhof, Lichtenhof,
Glockenhof, St. Peter und Glaishammer aus. In Stein-
bühl ist die Christuskirche sehenswert, in gotischem Stil
nach Plänen von Architekt Kieser und David Röhns
erbaut und mit Glasmalereien des kgl. Kunstgewerbeschul-
direktors Prof. Hammer und des Glasmalers S. Kellner
zeschmückt. Das gleichfalls in Steinbühl befindliche
Melanchthon-Schulhaus am gleichnamigen Platz
ist das räumlich größte Schulgebäude Nürnbergs. Auf dem
Platze selbst fand ein Monumentalbrunnen vom Bildhauer
Ludw. Kindler Aufsteliung; die drei Gestalten am Brunnen
versinnbildlichen die Industrie, den Handel und das
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