Kunst und Wissenschaft
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b) Bibliothek.
Bibliothekzugänge. Das Bücherzugangsverzeichnis weist 1654 Nummern auf gegen
1456 im Jahre 1910.
Ordnungs- und Katalogisierungsarbeiten. Von dem im Druck befindlichen
historischen Katalog wurde die zweite große Hauptabteilung „Alte Geschichte“ fertiggestellt.
Es waren dies die Kapitel: Geschichte der alten Griechen und ihrer“ Kultur, Geschichte der
alten Römer und ihrer Kultur und Byzantinische Geschichte. Auch diesmal war der Satz
kein leichter, weil viele griechische Drucke in Frage kamen. Gedruckt wurden neun Bogen
mit zusammen 1019 Nummern.
Für die späteren Abteilungen des historischen Katalogs nahmen die Vorarbeiten
ihren Fortgang. Es wurden dafür aus den älteren Beständen 1015 Werke verzeichnet. Die
auf diese Weise neu verzeichneten Bücher wurden, wo es, wie in den meisten Fällen, erfor—
derlich war, mit neuen Schildern versehen, auf denen die Signaturen deutlich lesbar ange—
bracht wurden.
Die Durchsicht der noch ungeordneten Druck- und Handschriften, hauptsächlich aus
der Dublettenkammer stammend, lieferte diesmal nur eine geringe Ausbeute. Die meisten
Stücke konnten als Doppelstücke ausgeschieden werden, lose Blätter und Blättchen wurden
in die schon bestehenden Faszikel des entsprechenden Betreffs eingereiht. Der Norica-Bestand,
in den die Mehrzahl dieser Druck- und Handschriften aufgenommen wurde, vermehrte sich
dadurch — einschließlich der jetzt die Mehrzahl bildenden Neuerwerbungen — um 73 Nummern,
so daß er jetzt im ganzen aus 4820 Nummern besteht.
Die neuen Zugänge wurden in die bestehenden Kataloge und Repertorien eingetragen.
Bei der Bibliothek des Pegnesischen Blumenordens wurden 31 neue Zugänge
verzeichnet.
Das Zettelregister zu dem Rothschen Genanntenverzeichnis, das, wenn fertiggestellt,
eine ganz außerordentliche Erleichterung bei historischen und genealogischen Nachforschungen
gewähren wird, wurde fortgesetzt. Den 2823 Zetteln des Voriabrs wurden weitere 4440
Zettel angereiht.
Von den durch das Bureau des Rechtsrats Stoer angefertigten photo—
graphischen Aufnahmen Nürnberger Ansichten kamen 271 an die Stadtbibliothek. Sie
wurden, nach Straßen alphabetisch geordnet, in entspechender Weise untergebracht.
Die alljährliche Reinigung der Stadtbibliothek, verbunden mit einer Revision, fand
in der Zeit vom 22. Mai bis 15 Juni statt.
Laufender Dienst und Bibliothekbenutzung. Das Geschäftstagebuch weist 1758
Nummern auf, gegen 1544 im Vorjahre.
Ausgeliehen wurden 6452 Bönde, gegen 6095 im Vorjahre.
Im Lesezimmer benutzt wurden 7 150 Bände, gegen 6 845 im Vorjahre.
Bücherversendungen erfolgten in 36 Fällen, 1910 in 38. Bücherzusendungen von
auswärtigen Bibliotheken für hiesige Benutzer ergaben sich in 66 Fällen, 1910 in 38.
Auch die Zimeliensammluung wurde im Berichtsjahre sowohl von der hiesigen
Bevölkerung als auch von Fremden auf das fleißigste besucht. Besonders an den 12 Sonn—
tagen in den Sommermonaten, an denen die Zimeliensammlung noch besonders für das
Nürnberger Publikum geöffnet war, machte dieses von der ihm gebotenen Gelegenheit, die
hier ausgestellten kostbaren und schönen Handschriften, Drucke und Bilder zu besichtigen, den
ausgiebigsten Gebrauch.