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gegeben und im übrigen in gleicher Weise bei dem sehr großen Nährstoff-
hedürfnisse des Krautes und den Zwischenkulturen, welche ebenfalls noch
eine Menge Nährstoffe beanspruchen, kräftig gedüngt.
Der ausgebreitete Stalldünger wird alsbald untergepflügt, sodann
einige Wochen vor dem Pflanzen wieder nach oben geackert, damit derselbe
sich gehörig mit dem Erdreich mischt und der Boden recht gut gelockert
wird. Zum Schlusse wird nun abgeeggt und hernach zum dritten Mal
unmittelbar vor dem Setzen der Pflanzen gepflügt. Damit das Feld
möglichst locker bleibt, wird nicht mehr mit dem Gespann abgeeggt, sondern
es geht unmittelbar hinter dem Pflug auf dem noch unbearbeiteten Land
eine Person, welche mit dem Rechen die aufgeworfene Erde ebnet. Hierauf
vird, je nach der Fruchtbarkeit des Bodens, bei Frühkraut auf 45—50 em,
bei Spätkraut auf 60—75 em im Quadrat geschnürt, sofort gepflanzt und
dann die Pflanze eingegossen, falls nicht ein Regenguß in allernächster
Aussicht steht. Überhaupt ist es in hiesiger Gegend Sitte, alle Gemüse
sofort nach dem Setzen einzugießen, auch wenn das Erdreich einen relativ
hohen Feuchtigkeitsgehalt hat, damit das Anwachsen der Pflänzlinge
nöglichst rasch erfolgt.
Die Pflanzung geschieht bei Frühkraut anfangs bis Mitte Mai
und bei Spätkraut Mitte bis Ende gleichen Monats; erfolgt dieselbe im
Quadrat, so kommt je 1 Pflanze auf den Schnittpunkt der gezogenen
Ldinien, und beim Dreiecksverband muß immer in der 2. Pflanzenreihe je
1 3zwischen 2 Schnittpunkten zu stehen kommen.
Um das Feld einstweilen bis zur ausgiebigeren Eutfaltung des Kopf—
rohles möglichst gut auszunützen, pflanzt man gewöhnlich zwischen 2 Kraut—
pflanzenreihen, in den Gang Salatpflanzen und in den nächsten Gang,
Spiegel genannt, Pflanzen von Kohlrabi oder manchmal auch von
frühem Wirsing. Die gegenseitige Stellung der Pflanzen wäre sonach
folgende:
70 em
70 m O
P Pflanzenreihe.
O Gang
O Krautpflanze.
—
x Spiegel O Salat
1
4,.
28 Wirsinge,
4
—
—
0
0 Gang